Desaster am Schmugglermeer

aueNa Prima! Da fährt man in den übelst stinkenden Neopren-Wathosen nach der Arbeit zum Schnugglermeer um ein vollgelaufenes Boot wieder nutzbar zu machen und dann sowas!

„ Baumfällarbeiten! Durchfahrt verboten“

Und das am einzigen Zufahrtsweg! Nach 10 min. grübeln, beschließe ich 2 Kilometer durch den Auenwald zwischen Alb und Schmugglermeer zu laufen und die gesperrte Stelle zu umlaufen!

Nach 10 min. Fußmarsch in den badischen Urwald bin ich umgeben von Totholz, Efeu, meterhohen Brennesseln und blauen Blümchen die sich über den Boden verteilen als wäre es gerade Frühling geworden! Danach wird der Boden schlammig. Wo einst mal Wasser floss versinke ich nun im Schlamm….Bloss nicht steckenbleiben! Hier findet dich kein Schwein, denke ich und umlaufen mit ca. 1 km Umweg jede einzelne Matschgrube… bis ich mich irgendwann verlaufen habe. Keine Alb, kein Rhein, kein Schmugglermeer mehr sichtbar….Überall Matsch! Jeder Schritt birgt das Risiko im Schlamm steckenzubleiben….Irgendwie hangle ich mich über Totholz und herumliegende Steine. Vor mir: Wildschweinspuren! Prima, denke ich! Womöglich kommt jetzt gleich noch eine Bache um die Ecke! Oder ein Jäger der mich für ein Wildschein hält und mich abschießt…..? Oh Mann! Nach 20 min. Herumirren im Wald entdecke ich endlich wieder ein Teilstück der Alb.Nach weiteren 30 min. strammem Fußmarsch mit Gepäck erreiche ich schließlich das Schmugglermeer. Fix und Fertig laufe ich zum Bootsplatz vor!

Als das Boot auf Hochglanz poliert ist, schaue ich auf die Uhr: In 60 min. muss ich zu Hause sein und die Kinder abholen! Eigentlich wäre ich bettreif gewesen, so fertig war ich bereits.

Ich beschließe zur Albmündung zu laufen. Die Albmündung ist schließlich gerade max. ein Meter tief… Irgendwie, dachte ich, würde ich schon drüber kommen mit meiner Neopren-Wathose… und könnte dann statt durch den Auenwald hindernisfrei über den Damm zurück zum Auto laufen!

Langsam wagte ich einen Schritt in das Wasser. Einen zweiten….. Dann war es passiert! Die Stiefel 30 cm im Schlamm des Gewässers versunken! Sch….einbenkleister!

Gefühlte 30 min. versuchte ich mich aus dem Wasser zurück ans Ufer zu kämpfen! Keine Chance! Je mehr ich am einen Schuh zog, desto mehr versank der andere im Schlamm!

Ich brauchte einen Notfallplan! Schließlich hatte ich nicht vor mein Lebensende in der Alb zu finden…Glücklicherweise hatte ich das Handy in der Brusttasche.

Die einzigen die mich hier finden würden; waren Angler….Sollte ich jetzt wirklich Freitag-Mittags mich zu Affen machen indem ich die 5 Angler die ich kenne anrief, ob sie mir helfen würden mich aus dem Wasser herauszuziehen? Laut brüllte ich herum und fluchte wie ein Rohrspatz über meine eigene Dähmlichkeit.

Na gut- ich beschloss den ersten Angler anzurufen….

„Du musst aus den Wathosen raus! Wenn es nicht klappt musst du die Feuerwehr holen! Du bist da nicht die einzige!“ so die Anweisung.

Na prima! Ausgerechnet jetzt wo das Wasser eiskalt war! Feuerwehr ging gar nicht! Dann lieber nacktbaden bei 5 Grad Wassertemperatur.

In einer mühsamen Aktion schälte ich mich aus der Wathose heraus. Schei….benkleister- war das Wasser kalt! Meine weiße Bluse besudelt mit Schlamm und Matsch! Die Füße dunkelbraun vom Dreck, versuchte ich die Wathose aus dem Wasser zu ziehen und landete schließlich mitsamt der Hose auf dem Rücken im feuchten Schlamm.

Immerhin musste ich jetzt den letzten Kilometer durch den Auenwald nicht barfuß in Unterhose und nasser Bluse zurücklegen. Noch ein wenig Make up und nen Karpfen hätte man mich fast für den Karpfenkalender ablichten können! Naja…. fast….

Als ich endlich am Parkplatz ankomme fährt der LKW mit den Baumstämmen vorbei!

Die Strecke ist nun wieder frei….!

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass waten im Schlamm nicht clever ist!

 

 

Schreibe einen Kommentar