Deutschland sucht den Superköder

krebsIn den letzten Wochen war mir nicht wirklich zum schreiben zumute. Der letzte Monat hat mich quasi zum „Verlierer des Septembers“ gemacht.

Verloren habe ich so ziemlich alles was man als Angler verlieren kann : Ein Maßband, eine Mütze,, meinen Lieblingsköder, einen kapitalen Barsch kurz vor der Landung, meine Nerven als ich mich beim Vereinsfischen mit den Bootsrudern auf einer Krautbank im Knielinger See verhedderte und am Ende noch das Oberteil meiner Fliegenrute 🙁

Als dann letzte Woche sich auch noch ein Traum-Hecht auf meinen kleinen Spinner stürzte und die komplette Montage abriss incl. Vorfach – beschloss ich meinen Zielfisch zu ändern!

Grundeln!

Genau!

Die Fischart mit der man fast nicht schneidern kann und bei der ich derzeit sogar eine Abnehmerin dafür habe!

Donnerstag-Früh am See in Elchesheim-Illingen:

„Du bist verrückt! Du willst doch wohl nicht allen Ernstes Grundeln angeln?“ brummelte mein Angelpartner Gunther neben mir.

Doch ich war fest dazu entschlossen. Nur Maden hatte ich keine dabei! Und Spinner wollten die Grundeln auch nicht wirklich gerne…

„Dann such halt nach nem Wurm!“

Keine schlechte Idee, dachte ich und begann damit Steine hoch zu heben.

Plötzlich blickte mich mit großen Augen ein kleiner Krebs an!

Nachdem wir uns gefühlte 5 min. entgeistert anblickten und der kleine Kerl sich keinen Millimeter bewegte, überlegte ich, ob er evtl. tot ist.

Vorsichtig berührte ich mit einem kleinen Zweig seine Scheren.Zwick!! Er lebte also!

Und war von diesem Moment an mein neuer Angelpartner auf der Jagd nach Grundeln. Nicht sehr hilfreich….aber immerhin ruhig und erfolgreich.

Würmer waren jedoch rar. Gunther besorgte mir noch einen kleinen Regenwurm den die Fische ohne auf den Haken zu gehen binnen 3 Sekunden abfraßen. Danach waren weder weitere Würmer, mein Angelfreund der Krebs, geschweige denn Gunther noch am Wasser.

Allein und verlassen, mit einem kritischen Blick auf die Uhr suchte ich nach einer optimalen Grundel-Fang-Strategie.

Plötzlich kroch eine rote Nacktschnecke über den Stein.

Für irgendetwas müssen die Viecher ja gut sein, dachte ich. Für was hatte ich in den letzten Jahrzehnten leider noch nicht herausgefunden.

Was dann passierte lasse ich lieber weg.

Auf jeden Fall fressen Grundeln Nacktschneckenstücke! Und weil die so zäh sind….bleiben sie auch auf dem Haken!

Am Ende ging ich mit einer Tüte voller Grundeln nach Hause…..Die Tage werden sie dann ausgeliefert „zu trocknen“.

Wie auch immer diese russisch-ukrainische Spezialität schmecken soll. Auf jeden Fall: Ich hab was gefangen! Und seit 7 Tagen schon nichts mehr verloren…..

Es geht also – optimistisch betrachtet- wieder bergauf!

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass eine Nacktschnecke fängig für Grundeln ist 😉

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