Ein Streamer geht auf Reisen

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Heute früh hatte ich zwei Angeloptionen….Spinnfischen an der Murg …..oder Fliegenfischen lernen im Schwarzwald.

Ich entschied mich diesmal für die „Königsdisziplin des Angelns“. Ich hatte nämlich diesmal das Vergnügen mit Tjaark mitzugehen, der das Fliegenfischen im Gegensatz zu mir berherrscht…. Meine Wenigkeit „bemüht sich zwar stets“ doch so richtig erfolgreich würde ich mich nicht bezeichnen… Erfolg ist im punkto Fliegenfischen bei mir schon, wenn die Schnur vor mir ins Wasser fällt…und nicht hinter mir im Gras hängen bleibt….

Lange Rede, kurzer Sinn: Tjaark war heute an einem Forellensee im Schwarzwald, einer an dem man Fliegenfischen darf!

Ich habe an dem See schon mit allem geangeln….und die Forellen bissen auch schon auf alles! Nur nicht auf die Fliege!!!

Am Parkplatz angekommen, bekam ich schon die ersten WhatsApp Nachrichten meiner Angelfreunde, die zeitgleich an der Murg angelten! „Forellensee: Murg 3:0 – Saiblinge zählen doppelt ;-)!“.

Auf dem Foto eine Riesen-Bachforelle und ein Riesensaibling!!

Na prima, dachte ich. Und ich schneidere jetzt gleich wieder mit der Fliegenrute….und das auch nach am Forellensee!

„Natürlich fressen die Fliegen – nur nicht die hier!!!….Nimm mal die hier….!“, verteidigte sich Tjaark.

Nun hielt ich einen schwarzen Streamer in den Händen.

Tjaark wirft aus….Bämm!!! Die erste Forelle mit ca. 1,5 kg hängt.

Jetzt durfte ich ran. Und mein Streamer ging auch auf Reise:

Zuerst flog er zur „falschen Uhrzeit“ (ja ja….Stichwort „Fliegenfischeruhr“) nach hinten….zur „falschen Uhrzeit“ nach vorn und landete dann auf dem Holzsteg.

Danach stand der Streamer auf und schaute sich den Steg kurze Zeit später von unten an.

Eine lebensgefährliche Entscheidung- denn unter dem Steg war ein Sog….Einer der den Streamer gerne bei sich behalten wollte….für immer. Doch er wurde befreit. Voller Elan flog er weiter…durch die Luft….und….. auf Bäume….auf die Wiese…. und überall blieb der kleine, schwarze Streamer ein wenig hängen.

Manchmal braucht man eben Zeit bis man weiß wozu man berufen ist.

Nach der 5. Einweisung sprang der Streamer schließlich ins Wasser…..

Aufregung! Doch es passiert nichts. Durch die Polbrillen sah ich 5 Forellen, die meinen Streamer anschauten und dann wegschwammen.

Verdammt, denke ich! Ich hatte zu Hause 2 Forellen versprochen 🙁

Also rüstete ich um auf Spinnrute mit Blinker. Bämm!!!

Zweiter Auswurf Bämm!!!. Tja- die Fische waren gesichert…..

Aber eigentlich war ich ja da um meine erste Forelle am Forellensee mit Fliege zu fangen!

Na dann….

Der Streamer reist wieder weiter….durch die Luft….in die Pumpanlage…..ins Gestrüpp…..in meine liebgewonnene Shimanojacke…….in meine Jeans…..in mein Haarschopf…..und…..

ins Wasser. 4 Forellen blicken ihn an….und schwimmen weiter!

„Das funktioniert nicht!“, schreie ich Tjaark zu, der fünf Meter weiter seine sechste Forelle im Drill hat…mit dem selben Streamer.

Er…wirft gute 8 Meter….und ich maximal 3.

„Nimm mal meine Rute…die ist größer!“, meint er….

Mache ich! Doch auch wenn man plötzlich 5 Meter werfen kann…..Die Forellen interessierten sich nicht für meinen Köder! Ich war mir sicher – der Unterschied ist die Körpergröße:

Tjaark…gute 2 Meter groß vs. Ich mit 1,60 m.

„…das liegt nicht an der Größe!!“ ist sich Tjaark sicher. Dann gibt es Einweisung Nummer 6. Und die sitzt! Sechs Meter Wurfweite -Persönliche Bestnote! Nach 2 Stunden!

Bämm!!!

„Tjaaaaaark- Kescher!!!!!!Schnell!!!“- brülle ich als ging es um mein Leben.

Dieser landet gerade noch kurz Forelle Nummer 16 und eilt mir zur Hilfe.

So…jetzt hatte ich Blut geleckt.

Wieder Auswurf…… und Bämm!! Nur nicht bei mir! Neben mir schnappte sich die Forelle den Streamer von Tjaark. Mittlerweile Nummer 22.

Nach einem Wechsel der Stelle, dann der ersehnte Einschlag! Nummer 2 hatte sich meinen Fliegenköder geschnappt!

„Tjaaarkkkkk!“……“Kescherrrrrr“.

Der landete noch kurz Forelle Nummer 24 (?) …und…..

…..weg war sie…….meine Forelle……

Spinnfischen Murg: Fliegenfischen am Forellensee- 3:1

Tjaark : Sandra – 24:1

Uiiii- das tut weh.

Zu Hause sind alle hocherfreut.

Die Kinder: „ Ein Fisch!!!“

Mein Mann: „ So große Forellen hast du an der Alb noch nie gefangen! Warum gehst du eigentlich noch an die Alb?“

Sowas tut noch mehr weh!

Mein Mann: „Hat der Tjaark auch ‘ne Forelle mit der Fliege gefangen?“

Autsch!!!

Was hat denn eigentlich die Fliegenrute gekostet?

„Ähm…. ich muss noch dringend was erledigen…, Schatz!“

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass man – wenn man‘s kann – auch am Forellensee mit der Fliege erfolgreich ist…

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