Es beisst wieder…

rapfen FAS.docx Zwei Wochen Handgelenksschiene- 2 Wochen keine Angelrute in der Hand. Dann in voller Euphorie lief ich am ersten Angeltag vier Meter in kurzen Hosen (!) durch ein Brennesselfeld  (nachdem ein Angler meinte: „Da kommst du nicht durch“ und ich dachte :“Du vielleicht nicht- ich schon“) und  hatte 3 Tage Beine, dass ich selbst bei schönstem Sonnenwetter freiwillig in langen Hosen rumlief.

Heute – nach der Genesung meiner Beine- war ich mit Axel zum Fliegenfischen in der Mittagspause verabredet. Axel ist einer der wenigen erfolgreichen Fliegenfischer in der Alb neben kapitalen Forellen auch Äschen herauszieht von denen meine Wenigkeit noch immer träumt.

11.30 Uhr Treffpunkt Alb! Um 10.30 Uhr habe ich jedoch schon Zeit. Naja, dachte ich mir, bevor ich alle Fische in der Alb verscheuche ehe es losgeht…..mache ich einen kurzen Abstecher zum Rhein.

10.45 Uhr stehe ich am Rhein. Nichts geht ( wie so oft), vor mir packt ein Angler ein der seit 7 Uhr da war…und geschneidert hat.

Ich beschließe ein paar Buhnen weiterzulaufen.

10.55 Uhr mein letzter Auswurf: Bämmmmm! Die Rutenspitze liegt fast am Boden! Hallelujah! Ein Wels? Ein Hecht? Ein Rapfen? Egal…..ich kämpfe wie ein Tier darum den Fisch nicht zu verlieren….. Nach einem fast 15 min. Drill lande ich einen 70er Rapfen.

Eine ältere Dame kommt aufgeregt mit ihrem Hund angerannt.

„ Sie!!!! Da haben sie aber gekämpft! Was ist denn das für ein Fisch? Der ist ja riesig!“, meint sie.

Stolz zeige ich ihr meinen Rapfen.

„Wie lange sind  Sie denn schon da?“, fragt sie.

„ 10 min.“ meine ich.

„10 min.? Wissen Sie mein Mann der geht manchmal tagelang angeln und bringt nichts nach Hause! Und Sie? Sie brauchen 10 min….! Fantastisch!“, beginnt sie zu schwärmen.

Meine Beschwichtigungen, dass das nicht üblich sei und der Fisch an sich auch sehr grätenreich ist, nimmt sie gar nicht mehr wahr. Ihr Mann kriegt heute Abend aber einen Einlauf, den ich mir schon bildlich vorstellen kann:

Sie: „Schaatz! Heute war am Rhein eine Frau angeln….“

Er: „ Glaub ich nicht….“

Sie: „ Doch das war ne Frau….das habe ich eindeutig gesehen….! Und die hat n Fisch gefangen!“

Er:“ Was war es denn für ein Fisch?“

Sie:“ Sooooooo groß war der….und die hat nur 10 min. dafür gebraucht!“

Er: „Ich habe noch nie eine Frau am Rhein gesehen die am Rhein kapitale Fische in 10 min. rauszieht!“

Sie: „ Doch!!!! Schau mal…ich habe n Foto gemacht von dem Fisch!“

Er: „ Uuuuuhhhh….ein Rapfen!!! Der hat mehr Gräten wie Fleisch!“

Sie: „Du bist doch nur neidisch! Warum fängst du eigentlich nie was beim angeln? Bei der Frau sah das so einfach aus!“

OPEN END

11.15 Uhr stehe ich mit meinen Rapfen am Auto….14 min. brauche ich zum Treffpunkt an die Alb….und: WAS MACHE ICH MIT DEM RAPFEN ????

Im Auto lassen bei 25 Grad Sonnenschein???….Keine Gute Idee!

Nach Hause fahren und Axel versetzen? Auch schlecht!

Während ich zur Alb fahre und mir den Kopf zerbreche, komme ich 11.25 Uhr in Grünwinkel bei einem Getränkehändler vorbei!

In Gummistiefeln renne ich schnurrstracks zur Kasse (hier kennt mich ja keiner!)- „Haben Sie Eiswürfel?“, Antwort: „Ja, hier! 2,99 Euro!“. „Danke“, „Bitte!“. „ Ähm – sie haben Blut am Arm…und am Bein!“- so der Verkäufer.

„ Das ist nicht von mir!“, antworte ich, nehme das Rausgeld und stiefle zum Auto. Beruhigt sah er nicht aus.

11.30 Uhr fahre ich am Treffpunkt ein! Punktlandung! …jetzt geht´s zum Fliegenfischen. (Fortsetzung folgt )

Schreibe einen Kommentar