Fische, Pech und Pannen

Es gibt Tage da läuft alles schief….und es gibt Tage da läuft alles rund…. Es gibt auch Tage da läuft es so rund dass man am Ende Sonntags bei perfektem Wetter gleichzeitig 3 Angebote hat wo man mitangeln kann.

Ich freue mich ja jedes Mal wenn ich nicht allein ans Ufer ziehen muss. Dummerweise haben die wenigsten Angler dann Zeit wann ich sie habe. Oder aber sie wollen feedern gehen. Doch mit den Friedfischen habe ich so meine Probleme. Zum einen habe ich noch nie einen gefangen! Nein- nicht mal ein Rotauge!

Vermutlich liegt es daran dass die Fische mein Temperament dass eher das einem Rapfen ähnelt vermutlich vom Ufer bis in die tiefsten Gewässerabschnitte spüren.

Nein- in meiner Gegenwart hat selbst der erfolgreichste Feederangler noch nie einen Fisch gefangen.

Zum andern ist da die Sache mit „Catch & Release“. Das freilassen der Fische nach dem Fang ist in Deutschland gesetzlich verboten- und Halb-Vegetarier aus dem Wasser töten die nicht mal richtige Zähne haben um sich zu verteidigen….. irgendwie pack ich das nicht. Zumindest nicht ohne schlechtes Gewissen. Vermutlich würde mir jeder Fisch vor Aufregung aus der Hand gleiten.

Aber lassen wir das leidige Thema. Schließlich wollten meine Kinder an den Forellensee in Kleinenztal im Schwarzwald ihre neue Stipprute austesten und ein guter Freund von mir wollte mit mir dort Forellen blinkern. 8.30 Uhr die Abfahrt fest vereinbart bekam ich die Einladung auf den Goldkanal mit aufs Boot spinnfischen zu gehen- Treffpunkt morgens um 4.15 Uhr- also Abfahrt 3.45 Uhr in Karlsruhe.

Was soll´s ? Dachte ich mir….Schlaf kann man nachholen.

Die Einladung zum Spinnfischen am Rhein um 7 Uhr musste ich leider ausschlagen.

Gestern ging ich also 19.30 Uhr ins Bett. Um 21 Uhr lag ich noch immer wach im Bett. Gegen 23 Uhr schlief ich endlich ein bis cirka 1 Uhr als meine Tochter beschloss dass sie prima in die Mitte des Ehebettes passt. Um 2 Uhr entschied ich mich schließlich dass es jetzt keinen Sinn mehr macht nochmal einzuschlafen und sortierte meine Köderbox.

Als ich den Klappkescher auseinanderklappte- klappte ihn mein Mitangler wieder ein.

“ Du bist ja mal optimistisch!“ – meinte er.

Hm…. war ich das?

Um 5 Uhr ruderte das Boot Richtung Seemitte. Die Rapfen raubten fleisig an der Oberfläche. Von meinen Ködern wollten sie nichts wissen.Mein Angelkumpane versuchte es sogar mit Streamer via Fliegenrute. Niente! Als ich den letzten Köder austeste- ein 4 cm Stickbait in rosa machte es Ratsch!  Jubelnd über meinen Rapfen bat ich meinen Mitangler den Kescher zu holen. Der Rapfen war gelandet – und der Kescher lag nun auf der offenen Box mit cirka 8 Wobblern.

“ Juhu- ich bin nicht mehr Schneider!“

“ Du nicht…“, grummelte es neben mir.

Hm….stimmt. Und was soll ich heute Fischburger machen wenn ich gleich Forellen angeln gehe? Außerdem saß ich gerade neben jemand der ich im Gegensatz zu andern Angler wirklich mal einen dicken Fang verdient hätte- schon allein deshalb weil er eigentlich fast nie zum angeln kommt. Und zudem noch deshalb weil er zur selten Spezies der ehrlichen Angler gehörte.

„Nimm meine Rute und mein Köder und wirf mal nach!“ konterte ich. Ich war mir sicher- wo ein Rapfen ist ist auch ein zweiter.

Beschämend blickte mich mein Gegenüber von unten an und zeigte auf die 16 Drillinge

die sich durch das falsche Ablegen des Keschers nun im Netz verhakt hatten.

Sch…eibenkleister. Die Häfte der Zeit auf dem Boot ging nun damit drauf die Drillinge aus dem Kescher zu befreien- was dank der Widerhaken eine ziemlich leidvolle Aufgabe war.

Ein erneuter Auswurf und mein Stickbait verhedderte sich am Vorfach. Ratsch- biss ein zweiter Rapfen, blieb aber wie zu erwarten nicht hängen.

Dann ging es Richtung Schwarzwald.

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Leg den Kescher nicht da ab wo ein Drilling ist!

 

 

 

 

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