Never say goodbye….

Es geschah heute mittag.  24 Grad, die Sonne scheint….und ich? Ich habe Feierabend und genau 1,5 h Zeit die Fenster zu putzen oder angeln zu gehen.

Ich entscheide mich fürs angeln.

Mit meiner Spinnfischrute laufe ich die Buhnen am Rhein entlang. Zielfisch: Rapfen oder Barsch. Alle andern Räuber haben ja gerade Schonzeit.

Gummifisch drauf und ab gehts mit dem Köder ins Wasser. Nach 10 min hängt plötzlich ein riesiger Rapfen ( geschätzt 80-90 cm) an meinem Jighaken. Geschockt blicke ich aufs Wasser und setze den Anschlag der Rute ….wie soll es anders sein….zu spät.

Zack- und der größte Rapfen meines Lebens schwimmt wieder im Rhein.

Der Angler neben mir blickt mich schockiert an. Abgehakt? Ja….

In der weiteren Stunde tut sich nichts mehr.

Frustriert kurble ich den letzten Gummiköder ein- plötzlich sehe ich wie dieser von einem andern Rapfen verfolgt wird. Der Gummiköder  erreicht das Ufer, der Rapfen dreht sich vor meinen Füßen um und schwimmt zurück.

Ich fluche wie ein Rohrspatz!

Gibt es etwas schlimmeres als ohne Anbiss nach Hause zu gehen? Ja….mit nehm Fehlbiss.

Ein Rentnerehepaar fragt mich auf dem Nach-Hause-Weg ob ich was gefangen habe. “ Nein „.

Auf dem Parkplatz spricht mich ein Angler an: “ Nein, habe nichts gefangen“.

Zu Hause empfangen mich meine 2 Kinder. “ Mama,warst du angeln?“

Ich: “ Ja, und es hat ein Fisch gebissen, aber…“

Meine Tochter: “ Juhu! Es gibt heute Fisch zum Essen!“

Ich: “ Nein…..der Fisch ist abgehauen!

Meine Tochter: „Warum?“

Zum ersten Mal überlege ich mir ob ich das angeln nicht doch besser stecken sollte. Entweder die Fische beißen nicht oder sie beißen und haken sich ab. Mit andern Worten es fehlt mir nicht nur an Glück sondern anscheinend auch an Können.

Im Radio läuft “ Never say goodbye“  von Bon Jovi.

Der Tag ist noch nicht zu Ende!! Ich beschließe meine Rechnung mit em Rapfen zu begleichen- und zwar heute Abend.

2 Stunden angle ich erfolglos mit allen Ködern an der selben Stelle im Rhein- ohne Erfolg. Dann wechsele ich die Buhnen.

Kurz vor Sonnenuntergang werfe ich die Angel ein letztes Mal aus. Die Hoffnung schon völlig aufgegeben fährt plötzlich ein Ruck durch die Rute! Ein 38-cm Barsch zieht an meiner Angel.

Ein Barsch!!! Ein Riesen-Barsch! Mein Barsch!

Aufgeregt ziehe ich den Stachelritter an Land.

Mein erster Barsch.

Ein Rentnerehepaar läuft am Rhein vorbei. “ Und gibt es was zu essen?“

“ Ja“, antworte ich und zeige stolz meinen Fang.

Meine Kinder freuen sich wie Oskar.

Und ich mich erst….

 

 

Und was lernt man aus dem Mist?

Dass Glück der beste Köder ist.

 

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