Sexy Shad

rpfenLetzte Weihnachten, hatte ich mir im Netz eine Packung „Keitech“ – Köder bestellt, weil es die Farbe die ich wollte, im Angelladen nicht gab.

Leider habe ich erst beim auspacken des Pakete gemerkt, dass 5,8 Inch keine 5,8 cm sind…. und so liegen die Köder nun zu Hauf ungenutzt in meiner Köderbox!

Ich beschloss also, die originalverpackten Köder mit auf den Nachtflohmarkt zu nehmen, wo ich mit einer Freundin war. Vielleicht, käme ja ein Angler vorbei….

Völlig ratlos nehmen ungefähr 30-40 Frauen und Männer den Köder in die Hand.

Die meisten schenken mir ein süffisantes Lächeln und legen ihn wieder hin.

„ …die sind mir etwas zu groß. Sind aber noch originalverpackt!“, meine ich.

Doch mehr als ein Lachen kommt nicht zurück…..als würde ich hier etwas verbotenes verkaufen.

„Meinst du, die wissen alles was das ist? Die Dinger sehen aus wie Sexpielzeug“ , fragt meine Freundin.

„Hmmm…..Naja…! Steht doch drauf!“, meine ich und nehme die geriffelten dicken Gummiköder in die Hand.

„ Ketech – Farbe …. Sexy Shad. Ooooh!!!Mist“

Verkauft habe ich sie nicht…auch nicht zur Zweckentfremdung.

Aber dafür kündigte sich heute früh mein Bruder zum angeln an. Um 4.50 Uhr stand ich in Gummistiefeln am Auto und ladete meine Angelsachen ein.

5.30 Uhr standen wir am Rhein und versuchten eine Zander an die Rute zu holen. Meinen ersten brauchbaren Zander wohlgemerkt. Und für meinen Bruder den ersten Fisch überhaupt!

Kurz vor 6 Uhr, ein Aufschrei von rechts. Intuitiv lasse ich alles liegen und stehen und renne mit dem Kescher die Böschung herab. Bingo! Der erste Fisch meines Bruders…. und dann auch noch ein Zander! Dummerweise 44 cm.

Bevor wir beide alles realisieren konnten, schwamm der Stachelritter auch schon wieder.

Voll motiviert angelten wir weiter. Plötzlich ein Ruck in meiner Rute….Ein Hänger? Plötzlich erblicke ich einen goldenen Fisch-Rücken. Mein Herz rutscht in die Hose! In Sekundenbruchteilen, spüre ich eine Gegenwehr- dann verschwindet auch dieser Zander in den Fluten Rheins…..allerdings ohne ein Abhaken meinerseits.

Um 8 Uhr ziehen wir weiter:

Zielfisch Rapfen!

Buhne für Buhne ziehen wir Oberflächenköder durch das Wasser. Kein Rauben, keine Attacke! Als ich einen noch halbwegs intakten Wobbler finde, beschließt mein Bruder zu gehen.

„Wenn du was findest- fängt eh keiner mehr etwas! Das war letztes Jahr schon so!“

In der folgenden halben Stunde konnte man dem auch tatsächlich zustimmen.

Plötzlich eine Attacke auf ein Stickbait. Fehlbiss! 🙁

Dann eine zweite Attacke. Wieder Fehllbiss!

Plötzlich reißt mir ein Ruck fast die Rute aus den Hand! Ein Rapfen schießt aus dem Wasser heraus und schnappt sich den Köder an der Oberfläche !

„Kescher!!!!“, rufe ich noch während des heftigen Drills….dann zeigt sich der gierige Kerl d er den Köder fast komplett inhaliert hat.

„Willst den Rapfen mitnehmen und räuchern?“, frage ich meinen Bruder.

Als dieser gerade laut überlegt, verstummt er plötzlich.

Mit angespanntem Gesicht und krummer Rute meistert er gerade seinen zweiten Drill am Rhein.

Kurze Zeit später landen wir den kleinen Bruder von meinen Rapfen.

9.14 Uhr fahren wir nach Haus zum Frühstück….. diesmal mit Fisch!

🙂

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass ein Sexy Shad, für mache kein Köder ist.

Und – oh Mann oh Mann-

auch bei einem Anfänger, der erste Fisch ein Zander sein kann!

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