Und….. folgte Frederick

Karlsruhe,34 Grad….die Sonne brennt. Heute Abend habe ich von meinem Mann ab 18 Uhr frei bekommen- zum angeln 😉

Ich entscheide mich nach Rappenwörth zu gehen an Rheinstrandbad. Ich bin mir sich dass ich da nicht allein bin….und alleine angeln ist als Frau gar nicht so ungefährlich. Jedenfalls nach den letzten mysteriösen Begegnungen mit diversen LKW-Fahrern die sich sich in Rheinnähe aufhalten und einem dann immer unauffällig auffällig folgen.

In Rappenwörth hat es auf jeden Fall viele Gäste…..braungebrannt….im Bikini….ohne Bikini….Und mich gibt es noch. In Shorts und T-Shirt mit Kescher und Angel. So mancher Mann kann sich nicht entscheiden wo er zuerst hinschauen soll….Rosa Glitzerbikini in Körbchengröße D auf der Strandpromenade oder ….“Hä!!!??? Guck mal! Die angelt“.

“ Ey, bisch du fumm Angel-Varoiii?“

Ich: „Nein- aber im  Angelverein“

Während sich Männer mit den Standardfragen rumquälen müssen: “ Und beisst was?“ oder „Ist das nicht langweilig?“ bekommt man als Frau ganz anderes zu hören.

Beim Einlass: “ Passen Sie auf dass Sie keinen mit der Angel verletzen!“

>>>> Bitte?

Jogger: “ Angelst du öfters hier? Lust danach noch ne Runde schwimmen zu gehn zum entspannen?“

>>>> Unvorstellbar….nein….ich entspanne hier beim angeln.

Spaziergängerin: “ Oooohhhh…..eine Frau! Schatz….eine Frau……Schatz die angelt!“

>>>> Unglaublich….

Dann kam Frederick, 10 Jahre;

“ Wow! Sie angeln?? Das ist der glücklichste Tag meines Lebens! Ich bin zum ersten Mal mt jemanden angeln……Darf ich mal auswerfen?“

Die andern Angler gucken grimmig drein. Sie sind schon Stunden da und haben keinen einzigen Fisch gefangen…kein Petri Heil….kein Smalltalk. Ne Frau? Verdammt…. hoffentlich geht die auch Schneider nach Hause….

Ok- denke ich. Dann tue ich ein gutes Werk und erkläre Frederick die Köderbox, die Spinnrute….die Fische die es gibt. Frederick strahlt und folgt mir den Rhein hoch, den Rhein runter….Nach 30 min. hat er die Nase voll: “ Also wenn ich so erfolglos wäre wie Sie wäre ich schon nach Hause gegangen“.

Hmmmmm…..

Dann holt ihn seine Mama ab. Es ist 20 Uhr und das Bad schließt.

Ein  Auswurf und … Ratsch!!! Eine Perücke von geflochtener Schnur ziert meine Stationärrolle.

Ich muss die Schnur abschneiden……und habe nur noch 2 Meter Schnur auf der Rolle. Zu wenig zum auswerfen. Der Angler nebenan verleiert schon die Augen. Klar…kommt ne Frau- wirft aus und dann……. sind 20 Meter Schnur ein riesiger Knoten.:-(

Für mich heißt es nun nach Hause gehen…. mal wieder Schneider.

Ne Ersatzspule habe ich nicht dabei. Mit so nem Desaster hatte ich nicht gerechnet.

Kurz vorm Ausgang fällt mir meine Rolle Flurocarbonschnur ein….Eigentlich ne teure Schnur die man als Vorfach auf Zander verwendet….. Naja….in der Not…..

Meine Notbehelfsschnur drauf….ein Stahlvorfach….Auswurf und…. Ratsch!!!

Ein 70 cm Hecht ! Am andern Ufer klappen die Gesichter runter…..

Wenn jetzt Frederick dabei gewesen wäre…..

Als ich nach Hause komme sitzt mein Mann vorm Fernseher und schaut sich bei DMax das Flussmonster an. Als ich mein eigenes auspacke….höre ich:

“ Schatz – du riechst nach Fisch. Die Küche riecht nach diesem Hecht…..Alles riecht nach Hecht“

Junge…..wenn du das hier liest: Es heißt „Petri Heil“.

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass die Frau – manachmal- auch eine erfolgreiche Anglerin ist.

 

 

 

 

 

 

 

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