Von Streckenpfosten, Rapfen und Wühltischschätzen

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Donnerstag-Morgens kurz vor 7 Uhr, als der Früstückstisch gedeckt war, kam eine SMS meines Angelkollegen Holger: „Du glaubst nicht was gerade passiert ist….“. Darauffolgend: 2 Fotos von 2 riesigen Zandern, einen mit 77 cm!.

Schlagartig verging mir der Hunger. Das konnte definitiv nicht sein: Zwei kapitale Zander in 10 Minuten! Und ich….Ich angle schon seit 2 Jahren und kriege wenn überhaupt nur Schniepel-Zander an den Haken! Ich entschloss mich also spontan kurz an den Rhein zu fahren und die 2 Prachtfische anzuschaun! Selbstverständlich zog ich auch noch meinen Köder durchs Wasser uns selbstverständlich biss bei mir wie üblich keiner von den Räubern. Um 8 Uhr beschloss ich schließlich weiterzufahren Richtung Pionierhafen. Immerhin war ich fest entschlossen heute noch‘n Hecht oder Barsch zu haken! Bei mir eigentlich die beste Voraussetzung dafür, dass ich nichts fangen werde- und wenn- genau den Zielfisch auf den ich es gar nicht abgesehen hatte.

Meine Köderbox war immerhin wieder randvoll – ich erspare mir an dieser Stelle den Betrag zu nennen zu dem ich sie aufgeüllt habe- aber jetzt war alles drin was mein Anglerherz begehrt, alles bis auf mein duchsichtiges Spro-Stickbait (meinen Lieblingsköder!) Den gab es nirgends mehr zu kaufen, nicht einmal im Internet. Jeden Onlinehändler habe ich abgeforstet. Jeden!

Die Barsche und Hechte wollten nicht beißen- auch nicht auf meine nagelneuen, kaptitalen Köder. Und ohne mein Lieblingsstickbait (ein Rapfenmagnet) glaubte ich auch nicht an einen kapitialen ASP.

Gummi,Blinker, Wobbler- nichts ging! Ich montierte also ein grünes, schweres Stickbait auf meine Angel. Dann plötzlich der aggressive Schlag in der Rute!

Einen Moment erschrak ich. Was für ein Oschi der da an der Rute zappelte, als wollte er sie ins Wasser ziehen! Bingo! Mein Rapfen! Der Tag war gerettet.

Am Nachmittag machte ich einen kurzen Abstecher zum M&R Angelshop. Eigentlich brauchte ich nur ein paar Stinger-Haken. Aber so wie auch Frauen in den Schuhladen gehen und nur Hausschuhe brauchen, aber mit 3 Paar Schuhen ( von denen sie 2 nie anziehen werden) wieder rauskommen – so ging es auch mir ( mal wieder).

Da war er- der Verursacher meines Kaufrausches: „der Wobblerwühltisch!“. Krampfhaft versuchte ich dran vorbei zugehen- ehrlich!

Naja- dachte ich. Schauen kannst du ja mal!

Plötzlich landete mein Kinn gefühlt auf dem Boden. Da lag er- nein zwei (!!!) meiner nicht auffindbaren Spro-Stickbaits!!!!! Und die gab es auch noch in einer länglichen Form!… und noch in blau!!! Hätte ich ein Monatsgehalt wie Christian Wulff, hätte ich vorne an der Theke gesagt:

„Einmal den kompletten Wühltisch bitte!“

Ich habe mich aber aufgrund meiner finanziellen Lage mit weniger begnügt.

Ab morgen bin ich auf jeden Fall pleite…. Mein Taschengeld ist aufgebraucht….und das am 10. des Monats!

Ich hatte mich daher gestern mal zur Seeputzete beim Angelverein angemeldet – da kann ich wenigstens keine Wobbler verlieren- und keine mehr kaufen.

Die Aktion heute früh war sehr lehrreich- ich glaube wir haben den Müll einer Kleinstadt in Eggenstein eingesammelt. Während ich in der freien Natur von dem ein oder andern vergangenen Moment am Wasser träumte, entdeckte ich doch tarsächlich eine Sonnenblume ( wir haben Oktober!!). Der Müllkönig ( wenn schon kein Anglerkönig) war bestimmt ich.. immerhin hatte ich einen Streckenpfosten (!) am Pfinzentlastungskanal gefunden…..ok…ich habe meinen Fang…nein Fund… nicht dem Angelverein gemeldet….aber ich rede mir mal ein das war ein kapitaler Müllfund. Ob mein Streckenpfosten der Grund war, dass ich ne extragroße Portion Gulaschsuppe bekommen habe? Wer weiß…Und das Beste- ich habe einen richtig schönen Wobbler gefunden! Und der passt nicht mal in meine mittlerweile überfüllte Köderbox! Wieder ein Grund angeln zu gehen…

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Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass die Seeputzete immer gut für eine Überraschung ist.

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