Monthly Archives: Juli 2016

Gaaanz in weiiiisssss…….

rapfen

Ich denke mal, dass ich nicht die Einzigste bin in Karlsruhe, die nach 6 Wochen Hochwasser freudig an den nun wieder zugänglichen Rhein ging und sich den Stechmücken zum Fraß vorwarf.
Ich habe mir sogar extra einen „bite away“ gekauft….so ein Gerät, dass den Schnakenstich sofort abschwellen lässt. Problem :Das Teil fühlt sich ein wenig so an als würde man eine Zigarette auf der Haut ausdrücken und wenn man wie ich kürzlich mit ungefähr 80-100 Stichen nach Hause kommt,macht das noch viel weniger Spaß.
Ich beschloß also vor 1 Woche, als ich mit Angelkumpane Holger am Rhein war, mir einen Anti-Mücken-Hut aufzusetzen, 3 Hosen, 2 Shirts und eine Regenjacke darüber anzuziehen.
Das Ganze bei 35 Grad!
„ Du bist jetzt völlig übergeschnappt!“, meinte mein Göttergatte.
Nachdem ich 20 min. am Rhein schwitzte wie in einer finnischen Sauna, beschränkte ich mich auf den Hut.
„ Da vorne! Da hat es geraubt!“ meinte Holger
„Wo?“, frage ich
„ Da…vor deinen Füßen!“, antwortete dieser, während ich noch versuchte in der Dämmerung durch das Mückennetz überhaupt Holger zu lokalisieren…
Gebissen haben am Ende nur die Mücken….mich…..Selbst durch 3 Lagen Kleidung hindurch
Doch bitterer wie alle Stiche ist momentan das Problem dass wir umziehen….Nur ein Ort weiter, aber …Umzug ist Umzug! Die Zeit fehlt an allen Ecken und Enden.
Noch während das Wasser zurückging watete ich letzten Donnerstag mit der Wathose zum Boot vom Schmugglermeer um „ die erste im Wasser“ zu sein. Doch alle Hoffnung auf einen noch so kleinen Fisch wurden nach 4 Stunden zerschmettert. Gebissen haben mal wieder nur die Schnaken….und für die war ich ein Festtagsschmaus.

„ Oh Gott! Sind Sie krank?….. Das sieht ja aus wie Masern!“, werde ich auf Arbeit angesprochen, als jemand meinen zerstochenen Unterarm sah.

Mittwoch Abend…total verplant, voller Termine, dann eine Nachricht auf dem Handy: „Angeln?Bin am Rhein“. Es war Andreas von den „Rheinhunters“.
Nach einer ersten Absage, überlegte ich kurz…und beschloss…. ich habe zwischen meinen nächsten Terminen gen au 60 min. Zeit. Zeit die ich damit verbringen könnte Möbel abzumessen, oder …………..ich fahre 15 min. an den Rhein, angle 30 min. und fahre 15 min. zurück.
Ich entschied mich natürlich für letzteres….Besser wie gar nicht angeln!
Zum Umziehen hatte ich keine Zeit. Ich nahm meine Gummistiefel, stopfte den „Bite Away“ in den rechten und eine Hose in den zweiten Stiefel….räumte die Abdeckplanen und Farbeeimer aus dem Auto heraus, dann fuhr ich ganz in weiß im Sommerkleid mit weißen Ballerinas zum Rhein. Angekommen öffnete ich den Kofferraum: Der zweite Stiefel fehlte!
Die Uhr rannte…. und ich schließlich auch. Aber ohne Hose….im weissen Kleid….mit weissen Ballerinas….ohne Gummistiefel zum Rhein.
Nach 2 min. waren die weissen Schuhe halb braun und Schlamm quoll durch die Zierlöcher der Ballerinas.
Andreas hatte bereits nach wenigen Minuten den ersten Nachfolger auf ein Topwater-Köder Naja….dachte ich, dann mache ich auch mal n´ Stickbait drauf.
Nach einigen Würfen hatte auch ich meine erste Attacke auf den Köder.
Nächster Einwurf…und….Bämmmmm! Da hing er……….Adrenalin schoss durch meinen Körper! Noch kaum den Schock von der Beißattacke auf dem Wasser verarbeitet Rapfen lieferte der Fisch wie üblich einen starken Kampf !
„Aaaaaandreaaaaaas! Keeeeescherrrr!“ , rief ich vollgepumpt mit Adrenalin als ginge es um einen Meterzander. Andreas half mir „Gentleman“ -Like mit der Landung…immerhin waren die Ballerinas nicht landungstauglich. 🙂
Und da war es dann auch mit dem weißen Kleid.
Da war er…mein erster Rapfen 2016. Mein erster großer Fisch 2016….. Mein erster Rapfen auf Topwater. 🙂
Dann ging ich weiter…zum nächsten Termin.
Das nennt man wohl: Fish to go! 😉

Was lernen wir aus diesem Mist?
Dass weder Kleidung noch Zeit – sondern Glück wichtig zum Fische fangen ist.