Meine erste Anglermesse (Teil 1/4) – Das erste Mal in Fürstenfeldbruck

Wenn man anfängt Fliegen zu binden, merkt man sehr schnell, dass einem eine ganze Menge Bindematerial fehlt. Da es die ein oder andern Feder angeblich laut meinem Fliegenbinde-Instructor Dieter nirgends anderswo so günstig zu kaufen gibt, wie auf der Fliegenfischermesse Fürstenfeldbruck, entschied ich mich im April mich Dieter und zwei
weiteren erfahrenen Fliegenfischern auf dem Weg nach Bayern anzuschließen.
Um 10.30 Uhr war es also soweit! An dem idyllisch gelegenen Kloster
angekommen, betrat ich die erste internationale Angelmesse meines
Lebens!
Gleich am Eingang erhielt ich eine Baumwolltasche mit einem goldenen
„Hardy“-Schriftzug. Also quasi etwas vergleichbar mit einer
„Ferrari“-Tasche auf einer Automesse.
Links demonstrierten ein paar Profi-Fliegenfischer ihre Würfe an einer
Art Swimmingpool. Es gab Vortragssäle, zwei Messehallen und einen mit
Biertischgarnituren bestückten Innenhof mit Brezelständen. Völlig
geplättet schaue ich mich um. Vor mir laufen ca. 2000 Fliegenfischer
in alle erdenklichen Richtungen.
„Wenn wir uns verlieren, 17:30 Uhr Treffpunkt beim Auto“, ruft mir
Dieter noch zu, „ und kauf nicht zu viel!“ höre ich noch einen Ausruf
der von einem süffisanten Lächeln untermalt ist, dass ich von Dieter nur
kenne wenn er sich einer Sache völlig sicher ist.
Danach sind alle verschwunden und ich begebe mich auf den weg in die
erste Messehalle.
Der erste Stand gehört der österreichischen Fliegenfischergesellschaft.
Hinter einem der vielen Stände lese ich etwas von „Frauenprogramm“.
Eine sympathische Frau lächelt mich an und möchte mich am liebsten
sofort in die Frauengruppe der österreichischen Fliegenfischerinnen
aufnehmen. „Wir sind aussterbend… und Frauen kriegen in Österreich
deshalb 50 % Rabatt auf Tageskarten…nachmittags gibt es ein
Wurfguiding für Fortgeschrittene hinten im Park- exclusiv für Frauen“,
schwärmt sie mir voller Begeisterung vor.
Ach war das schön! Ich kam mir vor wie ein bunter Hund der nun endlich
wusste wo sich die andern bunten Hunde auf der Welt versammelten….in
Österreich!
Danach betrat ich die erste Verkaufshalle: Hardy, Grays, Sage….alles
was Rang und Name hatte, war vertreten. Dann traf es mich wie ein
Schlag! Es war Liebe auf den ersten Blick! Da stand er- hinten im Eck!
Der perfekte Kescher! Leicht, stabil, vollgummiert, Teleskopstiel,
großräumig!
Unsere Blicke trafen sich….und plötzlich…ich weiß nicht wie es
passiert ist, gehörte er mir. So stand ich nun da. Um 11 Uhr am Anfang
der ersten Halle mit einem Kescher in der Hand den ich nun bis 17.30 Uhr
mitschleppen musste.

Was lernen wir aus diesem Mist?
Dass am Anfang etwas sperriges zu kaufen, auf einer Angelmesse ungünstig
ist.