Monthly Archives: Dezember 2015

Besinnliches

schmugglermeer

Über die Weihnachtsszeit, wo wir in Karlsruhe um die 15 Grad Celcius hatten, war auch meine Familie gelegentlich beim angeln mit dabei. Selbstverständlich fütterten meine Kinder die Raubfische fleißig mit Kieselsteinen an.

Nach den vielen letzten Schneider-Tage- nein Wochen- liegt die gefühlte Chance, beim derzeitigen Rheintiefstand einen kapitalen Fisch am Rhein zu landen, ungefähr so hoch wie die Chance dass mein Sohn versehentlich einen Meterhecht im Wasser mit einem seiner Kieselsteine erschlagen hätte….Hat er aber nicht.

Mit andern Worten… ich hätte ( was den Fangerfolg betrifft) genausogut auch in der Badewanne angeln können.

Das bitterste daran ist, wenn man dann zu allem Übel noch sieht, was der Berufsfischer an Meterfischen mit seinen Netzen aus dem Schmugglermeer herauszieht, wo ich Tage zuvor den ganzen See mit dem Boot abgeschleppt habe…. und wenn der Berufsfischer da war- dann geht erfahrungsgemäß 2 Wochen gar nichts mehr.Nicht mal eine Schwarzmundgrundel will da an den Haken.

Aber was tut man nicht alles…. wenn die Sonne scheint und wenn man soooo viele (!!!) neue und tolle Köder zu Weihnachten geschenkt bekommt…..

Da ich mir in der besinnlichen Zeit also nicht mehr so viele Gedanken machen musste, über einen Wobblermangel und über Fische ,nun- da machte ich mir meine Gedanken über meine Angelerlebnisse des letzten Jahres.

Da waren manche Angelguides, die auch bei uns am Rhein aktuell (wo bei gar keinem was beisst) garantiert einen „ mental gefühlten“ (Fehl-)biss nach 3 Minuten hätten, im Sinne von :

„ Ouuuuh…. ich hatte n Biss“

„ Ouuuh….. das war n Großer“

„ Ouhhhh…..verdammt…. da hat´s wieder gebissen….das war ein Zander!!!“

Und da waren die Galeristen…. bei denen ich zuerst deren Fangbild-Ausstellung bewundern durfte…nein musste…. ehe ich angeln durfte….nein….nicht mehr angeln wollte.

Aber am schönsten, war es die Angelerlebnisse mit wirklich tollen Menschen zu teilen:

Mit denen die einem mit einem verkniffenen Lächeln auf dem Gesicht den Wobbler aus den Haaren entfernten, die mit mir ihre Lieblingsangelplätze und ihr Boot teilten, die mich mit einem Grinsen auf dem Gesicht Huckepack nahmen damit ich meine Montage von der Spitze des „BADEN VERBOTEN“ -Schildes am Rhein entfernen konnte….. und die, die mit mir bei Minusgraden ihren warmen Tee am Land und auf dem Wasser teilten, z.B. weil meine Sprudelflasche eingefroren war.

Zumindest dem Wald ist das Niedrigwasser egal, denn wenigstens mein Vater hat die Tage ein Wildschwein erlegt. Oder wie wir es intern kommunizieren „ einen Hecht geschossen“.

Mal sehen ob ich bald wieder ein „Wildschein“ angle.

Und die beste Erkenntnis dieses Jahres?

Die hatte ich letzte Woche: Meinen feuerzeugbenzinbetriebenen Taschenofen….Ich habe es trotz Minusgraden nämlich tatsächlich 3 Stunden am Wasser am Wasser ausgehalten-auch wenn ich gefühlte 50% der Zeit die Hände in den Taschen hatte 😉

Auch wenn er mir 5 min. Ärger einbrockte weil ich ihn fälschlicherweise in der Küche aufbewahrte, wo er so ziemlich alles nach Benzin vollstank….Er darf sich ab sofort in die Liga meiner Angelfreunde einreihen.

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass ein Taschenofen nichts für die Wohnung aber Gold für kalte Hände ist!

 

In diesem Sinne, einen guten Rutsch und frohes neues, fischreiches Jahr!

Coming Out ;-)

ja … ich schreibe gerne….Manchen Menschen gefallen sogar mein Blogeinträge – und das obwohl ich wirklich nicht zu den erfolgreichsten Anglern des Angelvereins gehöre.

Am meisten Gefallen finden auf Facebook komischerweise die Geschichten wo ich die wenigsten Fische fange…Der lebende Beweis dafür, dass es beim angeln tatsächlich nicht nur ums Fische fangen geht.

Monatelang hatte ich dem Chefredakteur des „Carp and Fun“-Online-Magazins einen Artikel zu meinem Blog versprochen. Der Hauptgrund dafür, dass ich es in dem letzten halben Jahr nicht zustande gebracht habe, war die Tatsache dass ich meistens alleine angeln war und dadurch so gut wie keine (brauchbaren) Fangbilder hatte.

….Ok, ich gebe es zu – in 80 % der Fälle hätte es kein Fangfoto gegeben, weil ich (wie üblich) mal wieder überhaupt keinen Fisch gefangen habe….

Und wenn man auch noch wie ich stur darauf besteht, sich nur mit selbst gefangenen Fischen ablichten zu lassen… dann dauert es eben manchmal etwas länger.

Im Sommer erreichte mich schließlich die Nachricht, dass ab Januar 2016 vom selbigen Verlag das zweite Online-Magazin – jedoch für Raubfischangler – „Räuber & Co“ herauskommen soll.

Und so angelte ich Woche für Woche … mit dem Chefredakteur an der Seite, mehr oder minder erfolglos am Rhein. Gebissen haben die kapitalen Fische natürlich dann, wenn (mal wieder) kein Fotograf vor Ort war.

Das Gute dabei, wenn der Fotograf ein Karpfenangler ist, er hat Geduld – mehr als ich es als Spinnfischer jemals haben werde.

Und Geduld wird belohnt…. Bereits bei der zweiten Foto-Tour mit dem Ruderboot, biss nun endlich ein brauchbarer Hecht…. und der beförderte mich nun auf die Titelseite des neuen Online-Magazins.

Ok ich muss zugeben der Hecht kommt besser auf dem Cover raus als ich … aber hey – Cover ist Cover.

Wer hätte das gedacht? Ich auf der Titelseite eines Magazins?

Stolz wie Oskar versende ich das Cover via WhatsApp an meinen (überwiegend) nicht angelnden Freundeskreis.

Die Kommentare: Unbezahlbar (an Tagen an denen es einem stellenweise zum heulen ist)

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Via WhatsApp:

„ Cool…. wer hat denn das für dich gebastelt? Sieht ja fast aus als wäre es ´n echtes Cover!“

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Auf der Weihnachtsfeier am 18.12.2015:

„Du sag mal….ich hatte keine Brille auf….! Was hast du denn da für n Latexfummel auf diesem Räuber-Heft an? Und was ist das für n Räuber-Heft?“

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Auf dem Weihnachtsmarkt am 19.12.2015:

„ Unglaublich…… die Sandra….. auf dem Cover einer Zeitung mit einem Karpfen (!!!?)“

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Mein Sohn am 18.12.2015

„ …also meine Lachsforelle die ich mit dem Maiskorn geangelt habe, war aber größer ….“

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Nachricht via Facebook Messenger am 18.12.2015

„…..jetzt bekommst du bestimmt viele kostenlose Mitgliedschaften in Anglervereinen mit nur 1 Person“

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Anruf am 18.12.2015

„….hab gehört dass du in nem Latexkleid mit nem Fisch auf so einer komischen Zeitung bist…!“

Ich: „Das ist ein Fleecepulli! Und das Magazin ist ein seriöses Anglermagazin“

„ Ahh…..sowas wie ein Angler-Playboy. Nur halt mit Fischen und Fleece-Pullis?….. Pervers!“

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Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass ein Hecht kein Karpfen und Fleece kein Latex ist.

Raubfischfütterung im Schmugglermeer

barsch leberfisch

Es war kalt am Donnerstag! Bitterkalt! Eigentlich hätte ich 1 Stunde vor Sonnenaufgang an den Rhein gehen können und meine nachgekauften Wobbler versenken….aber diesmal hatte ich eine wichtigere Mission!

Die Mission hieß: Bastelköder Version 2.0.

Version 1 hatte ja schon einen meinen PB-Riesenhecht gefangen…..aber Version 2- da war ich mir sicher- würde mir den Fisch meines Lebens bringen.

Da Blut ja bekanntlich Hechte anzieht und man in England angeblich mit Schnitzel einen Esox fangen kann, kam mir die glorreiche Idee einen Köder aus blutreicher Leber zu basteln.

Das Material dazu holte ich die Woche zuvor bei meinem Vater ab, der mir als Jäger problemlos eine riesige Wildschweinleber besorgen konnte.

Nach dem Frühstück begann ich also in feinster Handarbeit aus meiner Wildschweinleber einen blutigen Köder zu nähen. Da ich nicht gerade die ruhigsten Hände habe, dauerte die Aktion ungefähr eine dreiviertel Stunde. Das Ergebnis was nicht nur optisch beeindruckend, sondern hatte im Freiversuch auch eine durchaus ansprechende Laufeigenschaft.

Sollte die Aktion scheitern hatte ich noch jede menge andere Waffen dabei! Neue Riesenwobbler zum schleppen, neue Gummiköder….u.v.m.

Es war das erste Mal dass ich alles dabei hatte- den Angelschein, die Köderbox, die Angel….ja sogar an eine Ersatzangel und an eine Flasche Wasser zu trinken habe ich gedacht!

Um 8.30 Uhr ging es mit meinem Angelkumpane raus aufs Schmugglermeer.

Um 8.45 Uhr fiel mir auf dass ich wohl doch etwas vergessen hatte: meine warme Hose. 🙁

Während meine Lippen die Farbe schon von rot auf blau wechselten reichte man (n) mir seine Decke. In dieser eingemümmelt warf ich rechts und links vom Boot zwei Schleppköder aus.

Beachtung fand keiner- dafür blickte ich vor lauter Kälte und Ruten nicht mehr im geringsten wo sich welcher Köder und welche Schnur gerade befand.

Ich entschloss mich also doch bei einer Rute zu bleiben! Und die bekam nun meinen ultimativen Leber-Köder!

Ich war mir sicher: Ein Auswurf und das Ding wird binnen Sekunden nach dem Aufkommen auf dem Wasser mit einer unbarmherzigen Hechtattacke genommen!

„ Pass auf- dass kein Wels beisst! Die mögen Leber!“, wurde ich gewarnt.

Egal! Mit meiner Sportex würde ich heute auch einen Riesen-Wels ausdrillen!

Auswurf!!! Und………

Mein Leberfisch löste sich durch die Wucht des Auswurfs von der Montage und landete auf dem Grund.des Sees.

Langsam kurbelte ich die Schnur ein.

„ Nein….. nein…..bitte nein…..!“- mehr hatte ich nicht mehr zu sagen. Ich hätte weinen können.

Das wars! 45 min pseudochirurgische Näharbeit….Da lag mein Megaköder nun im Wasser!

„ Die Fische freuen sich bestimmt darüber! Wetten dass die Leber schon gegessen ist?“, frozelte es mit einem süffisantem Lächeln von der andern Bootsseite.

Wäre das Boot kein Boot sondern ein Auto gewesen- ich hätte meinen Mitangler gebeten augenblicklich anzuhalten damit ich ein Runde brüllend um den Block laufen kann.

„ Komm´- probier mal den! Den Sebile-Wobbler – der wurde zum Köder des Jahres gekürt!“, meinte mein Gegenüber und reichte mir einen dicken Wobbler im Firetiger-Design.

Das Ding lief tatsächlich wie eine eins, sank langsam und ohne Tauchschaufel in die Tiefe und lies mich meinen Köderverlust (fast) wieder vergessen.

„Bämm!“. Ein Anbiss??? Doch statt dem erwarteten Fisch bewegte sich dann doch das Boot.

Mist- ich hing mit dem fremden Wobbler an einem Ast im 12 Meter tiefen Wasser!

Ruckeln, schnalzen lassen bei offenem Rollbügel, mit dem Boot drüberfahren… nichts brachte was!!!

Ein weiteres zupfen und ziehen- Ratsch—– das wars nun auch mit dem „Köder des Jahres“!

Mein Mineralwasser bildete mittlerweile Eiskristalle.

Plötzlich schwimmt ein Fisch in 6 Meter Entfernung an der Oberfläche! Die Bauchseite nach oben gedreht!

„ Ein Fisch!“, schreie ich.

„ …der ist tot!“, ertönt die nüchterne Antwort!

Langsam rudern wir zu dem Totgesagten, der als er direkt vor dem Boot schwimmt noch einmal mit letzter Kraft zaghaft mit einer Flosse schlägt.

Die mir auf den ersten Blick unbekannte Fischart scheint bestimmt von einem Kormoran massiv attackiert worden zu sein. Als ich mir den Fisch von Nahem anschaue, schlägt er dreimal kräftig mit der Schwanzflosse und schießt mit maximaler Geschwindigkeit auf und davon in die Tiefen des Schmugglermeers.

Das war´s!

An einem Tag an dem selbst totgesagte Fische wieder zum Leben erwachen um das Weite vor mir zu suchen….an einem solchen Tag ist es besser eine Tasse Tee trinken zu gehen.

Ich verabschiedete mich also vom Schmugglermeer.

Freitag nähte ich einen zweiten – verbesserten Leberfisch und zog ihn 2 Stunden alleine durch sämtliche Hecht-Hot Spots in Karlsruhe und Umgebung. Erfolglos!

Samstag-Früh gab ich gemeinsam mit Angelfreund Gunther dem Illinger Baggersee nochmal eine Chance. Nein—- ich lies mich besser gesagt überzeugen. Denn Gunther fasste sich in einer selbstsicheren Aussage kurz: „ wir werden heute garantiiiiiertttt einen Fisch fangen“ und „ duuuu wirst es schon sehen!“…. und „ ich habe da ein richtigggg guuuutes Gefühl!“…… Da war ich aber noch skeptisch- denn den Spruch habe ich schon mal von ihm gehört- letzten Sonntag- und da stand ich vom Regen durchgeweicht bis auf die Knochen dann Schneider da. Und er auch!

Nein- der entscheidende Satz war „…Nimm deinen neuen Leberköder mit!“

Leberköder-Version 2.0 war nämlich nun stabilisiert durch ein Zitronennetz und auswerfbar mit guten Laufeigenschaften!

Version 2.0 fand Samstagmorgen jedoch keinen Anreiz bei den Fischen.

Und während Gunther mich daran erinnerte dass ich auf die Sportex aufpassen soll—-und den Gummiköder vor der Steinpackung rechtzeitig hochziehen soll….verlor er am Ende selbst ne ¾ Packung Köder im Gewässer. Obwohl ich nur halb soweit auswarf wie er, Fehler beim absinken und einkurbeln des Köders machte…..plötzlich ein „Tock“.

„ Mein erster Zander!“- dachte ich ( schließlich war es noch kurz vor Sonnenaufgang) und konzentrierte mich höllisch vor lauter Vorfreude darauf die Schnur auf Spannung zu halten.

„ Kescher!!!! Ich hab n Fisch dran!“- brülle ich.

Gunther blickt mich fragend an. Als ich erneut den Kescher verlange, folgt ein „ Im Ernst???“.

Dann sprintet er zum Kescher und legt ihn zur Landung ins Wasser.

Das „Tock“ – war ein Barsch.

Hauptsache ein Fisch!—–Vor Freude springe ich im Dreieck.

„ Was glaubst du wie viele das noch beißen, wenn es jetzt richtig losgeht?!“, meint Gunther.

Als ich das Wasser verlies, wusste ich es. Gar keiner mehr!

Aber Gunther hat zumindest gehalten was er versprochen hat.

Und ich ging mit 2 Fischen nach Hause…. meinem Barsch und meinem Leberfisch.

Und was lernen wir aus diesem Mist?

Dass mit nem Leberfisch –-noch nicht—- optimal zu angeln ist.

––>Ich arbeite dran 😉

Allein und verloren am Rhein

annoDie letzten Wochen habe ich meinen Kopf irgendwo, aber nicht da wo ich ihn eigentlich brauche.

Vor 3 Wochen legte ich meine Köderbox aufs Autodach als ich den Kescher in den Kofferraum legte. Auf der Heimfahrt fiel mir dann ein, dass die Köderbox noch auf dem Dach lag. Dummerweise  lag sie da nun eben nicht mehr….und gefunden habe ich sie auch nicht.

Nun- zumindest einen guten Vorsatz für 2016 hatte ich schon mal 2015 erfüllt…ich habe ( wenn auch unfreiwillig) meine Köderauswahl verkleinert.

Da ich keine Zeit fand in den Angelladen zu gehen, bestellte ich vor 2 Wochen im Internet Gummifische….wegen der Versandkosten natürlich gleich n 10er Pack. Immerhin waren sie im Angebot….und sowas von schön!

Dazu einen gut aussehenden Wobbler- wohlgemerkt einer- keine 5.

Da ich aber im Schreiben talentierter bin als im Lesen, staunte ich nicht schlecht als die Lieferung kam und mich im Karton 10 Packungen Gummifische in Handflächengröße sowie ein Wobbler mit 85 g (!) anlächelten- der mir beim anschließenden auswerfen erst um die Ohren flog und dann vor die Füße.

Samstag früh wagte ich mal wieder erfolglos den Kilometermarsch über die Steinbuhnen auf die andere Seite des Rheinhafens. Diesmal mit meiner neuen Sportex-Rute- auf die  alledings auch keine Fische beißen wollten.

Meine bislang teuerste Rute die ich besaß, unversehrt und ohne Sturz über die mehrere Hundert Meter Steine zu transportieren, erwies sich als eine wahre Herausforderung. Als ich endlich am Angelplatz war, hatte ich soviel Adrenalin im Blut wie nach einem Hechtdrill.

Der Weg zurück ebenfalls Stress vom Feinsten.

Am Auto dann einen Kurznachricht von meinen beiden Mitanglern auf dem Handy:

“ Wir haben hier eine Köderbox gefunden!“

Ooh- denke ich. Meine? Nein- meine habe ich doch vor 1 Woche auf der Straße verloren!

Apropo- wo ist eigentlich meine  Köderbox von heute?

Als mich am selben Tag dann noch die Fangmeldung von Mitangler Holger erreichte mit einem Zander und einem Hecht….. beschloss ich Sonntag früh wieder um 5 Uhr aufzustehen! Nikolaustag hin oder her.

Zeit hatte keiner- entweder war man(n) am Vortag auf der Weihnachtsfeier des Anglervereins ….oder man(n)  musste auch mal ausschlafen.

Dafür bekam ich eine Menge nützlicher Ratschläge:

“ Probier´s mit schlanken Wobblern auf Zander vor den Steinbuhnen!“

“ Nimm Gummifische am Jigkopf….mit Wobblern fängst du nichts!“

“ Momentan geht nur toter Köderfisch!“

Na prima!

1 h vor Sonnenaufgang stand ich am Rhein- mutterseelenallein!

Ich verlies mich auf den der die meisten Fische gefangen hat in letzter Zeit und zog den Wobbler durchs Wasser!

Bämmm!!!! Anschlag!!!! Ein Hänger?……Ja ein Hänger!

Ratsch!!!…… Wobbler einschließlich Montage im Wasser verloren.

10 Minuten binde ich eine neue Montage….es ist schweinekalt! Die Finger sind rot.

Zweiter  Wobbler raus…… nichts tut sich. Zweiter, dritter, vierter Auswurf.

Bämm!!!! Da hängt er wieder….diesmal 50 cm entfernt in der Steinböschung vor meinen Füßen!

Es ist mein letzter Zander-geeignter Wobbler!

Einen Moment überlege ich…Ich habe keine Gummistiefel an…..dann denke ich wieder an meinen letzten Wobbler.

Na gut!

Ich  laufe bis 20 cm vor den Stein an dem der Wobbler hängt….das  Wasser läuft in meine Schuhe! Sch……!!!!

Dann ziehe ich die Jacke aus, den Pulli, den Fleecepulli und greife im Unterhemd bis zum Oberarm unter den Stein….Dummerweise war mein Arm zu kurz.

Als ich an der Schnur ziehe macht es Ratsch!!! Wobbler Nummer 2 ist im Rhein begraben.

Mein Arm ist rot vor Kälte….. die Finger mittlerweile blau!

Ein Königreich, hätte ich jetzt einen Taschenofen.

Als ich wieder angezogen am Ufer sitze und 25 min. erfolglos versuche mit gefrorenen Fingern in der Dunkelheit eine Montage zu binden…wird es mir zu viel, schmeiße meine Köderbox auf den Boden und brülle zweimal lauthals das bestimmte Wort das ich meinen Kindern zu Hause immer verbiete!

Danach geht es mir besser…….und es ist hell!

Naja… kannst ja deinen XXL-Gummifisch nehmen…hast ja genug davon, denke ich!

Nach einem Auswurf ist auch dieser weg!

Ich hake einen kleinen Gummifisch drauf und ziehe ihn mit der Faulenzermethode über Grund! Nach dem zweiten Auswurf hängt auch der!

Das Wasser im Schuh beginnt bei jedem Schritt zu quietschen….meine Waden sind von den nassen Hosenbeinen so blau wie meine Finger!

Ich beschließe nach Hause zu gehen.

Das Handy bimmelt:

“ Ich wünsche dir einen schönen Nikolaus!“

– Hm….kann ich den auch gegen nen kapitalen Zander tauschen?

Zu Hause habe ich eine Überraschung in meinem Adventskalender…. was es war verrate ich nicht…..aber die Freude ist nicht weniger, als hätte ich heute Morgen soviele Zander gefangen wie Wobbler verloren.

 

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass ein Einkauf im Internet mit Lesen verbunden und ein Wobbler schnell verloren ist.

 

 

In diesem Sinne- euch allen einen schönen, hängerarmen Nikolaustag- mit oder ohne Fisch!