Monthly Archives: November 2014

Völlig unverfroren

Frauen frieren. Oh ja…..! Nicht nur an den Füßen. Nein- auch an den Händen. Das wird einem beim Angeln in der kalten Jahreszeit leicht zum Verhängnis.

Mal im Ernst! Habt ihr im Herbst oder Winter schon mal einen Angler gesehen der Handschuhe anhat???

Nein- wahre Männer angeln ohne….Was nicht tötet-härtet ab.

Ok- letzterer ist (eigentlich) mein Leitspruch. Aber hier wird nun defintiv eine Grenze überschritten. Kalte Hände ? Nein- muss nicht wirklich sein. Nicht als Frau mit einem ohnehin schon chronischen Dauerfrierzustand der Extremitäten.

Nur- wie angelt man mit Handschuhen?

Es geschah heute morgen um 6.45 Uhr. Ich machte mich auf den Weg zum Rhein. Die Hände eingemümmelt in Tinsulate-Handschuhe. Wind-/Wasser-/Frierdicht.

Vorfach auffädeln? Geht nicht. Wobbler aus der Tasche holen? Unmöglich.

Jighaken auf den Gummifisch ziehen? Pustekuchen.

Ok. Ich drehe um- zurück zum Auto.Frauen haben ja bekanntlich eine größere Schuhauswahl. Unsereins- sogar eine ansehliche Auswahl an Handschuhen!

Mit den dünnsten davon kann man immerhin kurbeln. Weiße Strickhandschuhe!

Beim ersten reinholen des Wobblers verheddert sich dieser mit dem Drilling! Ein kurzer Hand(schuh)griff- und ……Oh! Der Drilling hängt mit der Spitze in einer Masche!

Oh- jetzt in einer zweiten!

Ich ziehe die Handschuhe aus. ( Was nicht tötet hhhhhhhääääääärtttttettttt abbbbbbbrrrrrrrr).

Jetzt hakt sich der zweite Drilling beim entfernen ein. Schütteln- rütteln- alles zwecklos…..

15 min. pfrimele ich nun schon am Handschuh herum. Vergebens. Der Widerhaken macht ein entfernen unmöglich- und ich…… erfrierrrrrrreeeeeee

Mit Gewalt reisse ich den Drilling heraus- und nehme ein Loch im Handschuh ( oder .

merhere ) billigend in Kauf . Fazit: Drilling ist raus. Handschuh hat 3 Löcher. Ein Drillinghaken ist verbogen.

Was lernen wir aus diesem Mist? Dass der Handschuh immer der stärkere ist.

Nachdem ich den Drilling ( mit durchlöcherten Handschuhen ) mit der Zange wieder hingebogen habe, werfe ich ein zweites Mal aus.

Selbe Situation ( Drilling im Handschuh)- neue Lösung. Ich schneide diesmal direkt die Löcher in den Handschuh! Fazit- Drilling unversehrt, Handschuhe nicht mehr brauchbar.

Nach weiteren 30 min. breche ich ab. Meine Finger sind kurz nach Eintritt des Sonnenaufgangs hellblau – gefühlt tot.

Ist das vielleicht das Geheimnis warum so viele Angler rauchen? Ist die Zigarette das einzige an was man sich hakenverträglich aufwärmen kann?

Montag gehe ich zum Angelladen – wahrscheinlich lachen die mich aus wenn ich frage ob sie Angel-Handschuhe haben an denen keine Drillinge hängen bleiben.

Vielleicht gehe ich doch besser gleich zu Beate Uhse in die SM-Abteilung und besorge mir Lack- oder Latexhandschuhe. Wasserabweisen, winddicht, abwaschbar….und grantiert faserfrei und Drillingverträglich. Ich sehe schon das Gesicht der Verkäuferin wenn ich sie frage

“ Haben Sie Latexhandschuhe? Evtl. gefüttert? Und solche wo keine Widerhaken drin hängen bleiben? Kann man mit denen ein Klappmesser öffnen? “

Was lernen wir aus diesem Mist ? Dass Angeln im Winter nix für Frauenhände ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

Geht nicht- gibt´s nicht….

Kürzlich habe ich beim angeln doch tatsächlich die Rute vergessen! Da war selbst meine Kreativität am Ende…. auch wenn die viel zu kurze Zeit am Rhein ohne Angel in schöner Erinnerung blieb. Ohne Rute- geht nix.

Statt n Maßband kann man schon mal n  10-Euro-Schein nehmen zur Not, ein Fischtöter durch n Stück Holz ersetzen….aber was macht man als Frau wenn man wie heute seine gefütterten Gummistiefel vegisst?

Als Frau hat man ja bekanntlich viele Schuhe. Als Anglerin sogar noch ein paar mehr: Watstiefel, Gummistiefel mit Futter, Gummistiefel ohne Futter, wasserabweisene Schuhe mit Profilsohle für den Sommer und welche für den Winter…..

Da mein Schuhschrank nicht so groß ist ( was wahrscheinlich jede Frau von ihrem behauptet) musste ich zu allem Übel mich von einigen Nicht-Angel-Schuhen (*aua*) trennen.

Nun stehe ich da…..am Rhein…… Alles dabei: Rute, Köderbox, Kescher, Papier, Maßband….Stahlvorfach, 1 Dutzend Ersatzvorfächer – nur die Gummistiefel fehlen.

Als Mann sicherlich kein Problem. Aber ich stehe nun da, mit meinen schicken Stiefeln mit hohen Absätzen und stelle mir die entscheidende Frage „Nach Hause gehen oder trotzdem angeln?“.

Es ist Donnerstag- Mittag, es ist kalt, trüb und außer mir wird kaum einer vor Ort sein- außerdem kann ich die Stiefel nachher wieder putzen…. Geht nicht- gibt´s nicht. Ich entschließe mich also loszulaufen- als stylischste Anglerin die der Rhein heute gesehen hat. Hätte nur noch ein passenden Kleid dazu gefehlt.

Ich verkrümle mich abseits zwischen ein paar Bäumen….Hauptsache es sieht keiner. Der erste Wurf sitzt- der Erfolg bleibt wie üblich auch nach dem 20. Auswurf aus.

Der 21. Wurf landet über mir im Geäst des Baumes. Fazit: 1 Blinker und ein Vorfach weg.

Der 22. Wurf landet wieder im Baum, Fazit: 1 Gummifisch mit Jighaken und Vorfach weg.

Der 23. Wurf bleibt zwischen den Steinen hängen- unten an der Steinböschung.

Langsam klettere ich herunter als mir die glatten Sohlen der Stiefel meine Füße unterm Hintern wegnehmen. Fazit: Riesiger Blauer Fleck am Oberschenkel.

Beim hochklettern rutsche ich erneut aus, falle ich in den Matsch. Bingo!

Ich ziehe die Stiefel aus und ( ja!!!! genau- bei eisigen 6 Grad ) und laufe in Socken runter. Den Drilling erfolgreich gelöst sind jetzt die Socken nass.

Nass mit blauen Flecken, dreckigen Stiefeln und Matsch auf Jeans und Jacke trete ich den Rückweg an. 2 Fußgänger schauen mich auf dem Rückweg skeptisch an, als hätten Sie noch nie ne von Schulter bis Fuß verdreckte, nasse Anglerin in High Heels gesehen…

Als wär das was besonderes.  😉

 

Was lernen wir aus diesem Mist- dass Angeln in hohen Schuhen einfach sch….. ist!

 

Show must go on….

Ich habe Feierabend…und außerdem Feierabend…. und zudem noch Feierabend. 3 Gründe also die Rute einzupacken und an den Rhein zu fahren.

Das Wetter hat außer mir noch etliche Besucher und Angler hergelockt.

Nun gut- der erste Auswurf mit dem Blinker sitzt.

Der erste Angler bleibt stehen: „Ohhhhhhh….eine Frau die angelt…..das hab ich noch nie gesehen“

Ich: “ Ja?“

Er: „Geht was?“

Ich “ Nein, bin erst seit 2 Minuten da….“

Er: „Petri Heil“

Ich “ Petri Dank“

Anglersmalltalk.

Nach 10 min. dann der erste Spaziergänger:

Er: “ Und- beißt was?“

Ich: „Nein noch nicht“

Er: “ Nehmen Sie besser n Wurm!“

Ich ( überlege ob ich darauf was sagen muss…) :“ Hm…“

Er: “ Passen Sie auf dass Sie nicht ins Wasser fallen!“

Ich: “ Ja, mache ich!“

Er: “ Ich muss weiter, Peri dingens…äh….Petri Heil!“

Ich: „Danke“

Spaziergängersmalltalk.

Plötzlich schwimmt ein Baumstamm im Rhein! Verflixt! Mein nagelneuer Blinker- schnell einholen denke ich und kurble wie ein Weltmeister!Bingo! Er hängt – am Baumstamm der stromabwärts treibt und meinen Blinker mit Stahlvorfach und Schnur abzieht.

Panisch versuche ich ruckartig die Rute nach oben zu zucken. Vergeblich?

Abschneiden???? Verflixt. Der Baum hat bestimmt schon 30 Meter von meiner geflochtenen Schnur mitgenommen! Mein Vorfach! Mein Blinker! Mist!

Ich mache die Schnurbremse rein und zeihe in alle Richtungen. Der Baum ist stärker.

Die Rute biegt sich als hätte ich n Hai dran. Plötzlich stehen sie alle hinter mir. Alle Angler, alle Fußgänger…. eine Frau packt ihre Kamera aus.

Ein Passant: “ Das muss ja n Riesenfisch sein! Soll ich Ihnen helfen“

Der Angler: “ Ein Wels oder ein Hecht?“

Ich: “ Verdammte Sch…….!“

Plötzlich  löst sich der Haken aus dem Stamm und schnallt zurück ins Wasser wo ich ihn einkurbeln kann.

Der Passant: “ Wo ist er der Fisch?“

Ein Angler :“ Hat er den Haken rausgeschüttelt?“

Ein Jugendlicher : “ Ey war das cool…. der Fisch ging ja voll ab!“

So langsam bin ich mir im Nachhinein gar nicht mehr so sicher ob es vielleicht nicht doch ein 2-Meter-Wels war 😉

 

Was lernen wir aus diesem Mist? Dass die Fantasie beim Angeln manchmal größer als das Fischlein ist…..

 

 

Was Babs Kiejewski kann…..

Es gibt Frauen die kriegen von ihren Männern zum Geburtstag  Schmuck und Blumen….. ich bekam von meinem Mann dieses Jahr einen Fliegenfischerkurs am Neckar.

Faszinierend dass ich nach wenigen Minuten schon die erste Forelle mit der Trockenfliege fing. Insgesamt 3 Stück in einer Stunde. Leider alle unter Schonmaß.

Angezettelt wurde das ganz durch ein Youtube Video von Babs Kiejewski. Diese niedliche Blondine die faszinierenderweise Geld damit verdient  (im Gegensatz zu mir) erfolgreich zu angeln.

Ich frag mich ja manchmal, ob die ihre Fische fürs Foto in der Metro kauft….auf der andern Seite angelt die auch nicht im Angelverein Karlsruhe sondern in Schweden, Finnland und Co.

Lassen wir es mal so stehen- sonst wächst mein Frust noch mehr dass ich dieses Jahr nicht mal ein Rotauge gefangen habe.

Die Strömung am Neckar war zuletzt dann doch stärker als meine Schwerkraft. Mit 52 kg im Strom zu stehen ist gar nicht so einfach. Gott sei Dank hatte sich mein Guide erbarmt mich an den Trägern der Wathose festzuhalten damit ich nicht abgetrieben werde.

Mit der Wathose im Neckar und der Forelle an der Fliegenrute kam ich mir für 3 Sekunden vor wie Babs Kiejewski als sie irgednwo in Skandinavien mit der Fliegenrute ein Lachs rauszog.

Ok es war nur ne untermaßige Forelle- aber dafür habe ich nicht so geschrien als bei ihr ein Lachs gebissen hat. Sooo…schreie ich nur wenn ich n Drilling aus dem Finger ziehen muss.

 

Was lernen wir aus diesem Mist? Das schwerer sein manchmal besser ist.