Monthly Archives: Juni 2016

Mit oder ohne Busen…

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„Mamaaaa…….ich weiß jetzt was man zum angeln braucht wenn man erfolgreich sein will!“

….. meinte mein 5jähriger Sohn gestern morgen auf dem Heimweg vom Kindergarten.

„ Ja?“, frage ich neugierig.

„ Busen!!….Man braucht zum angeln Busen!“, ertönt es lauthals auf offener Straße neben mir.

Einen Moment lang beherrsche ich mich,dass mir mein Atem nicht im Hals stecken bleibt.

„ Wie kommst du denn darauf?“, antworte ich und schaue ihn entgeistert an.

„ Mit Busen kann man mehr Forellen angeln! Das weiß ich. Ganz genau!“, bestärkt er erneut sein Aussage.

So richtig weiß ich nicht, ob ich mich geehrt fühlen soll, dass mein 5jähriger Sohn allen Ernstes (!) denkt, dass eine Frau automatisch mehr angelt wie ein Mann……..oder ….ob er mich gerade auf den Arm nehmen will, weil er genau weiß wie oft Mama in letzter Zeit mal wieder Schneider nach Hause kam…. Oder hätte ich vielleicht doch besser im Erdboden versinken sollen, weil mein Sohn hier auf offener Straße rumbrüllte dass die Oberweite beim angeln entscheidend wäre??

„ Nun“, meine ich zu ihm (leise), „es gibt auch Menschen die angeln – auch wenn sie keine Busen haben!“

„ Wieso?“,meint mein Sohnemann, „ die können sich doch dann welche kaufen!“

Meine ältere Tochter lacht sich derweil kaputt.

„ Busen kann man doch nicht kaufen!“, meine ich entrüstet.

„ Doooch!“, bekomme ich eine völlig entsetzte Antwort, „ ich weiß auch wo….Im Angelladen!“

„So ein Quatsch!“, kontere ich.

Mein Kleiner wird jetzt aggressiv! Lauthals brüllt er mich an:

„ …das ist kein Quatsch, Mama! Du hast deine Busen selbst im Angelladen gekauft!“

Bingo!

Mit diesem Satz genau vor dem „Cafe Bohne“ in der Innenstadt, ist mir jeder Blick sicher.

„Ich zeig sie dir…die Busen…!!!“, motzt er mich energisch an.

„ Nicht hier….“, versuche ich die Situation zu entschärfen, doch mein kleines Temperamentbündel übertönt mich mit einem „…dochhhh!!!“

Ich sehe mich schon auf dem Karlsruher Lidellplatz, wie ein 5jähriger versucht mein Shirt runterzureißen und lauthals durch die Menge schreit….> das sind gekaufte Busen aus dem Angelladen!<.

Doch stattdessen fährt er schnell wie der Wind, mit dem Roller nach Hause, öffnet die Haustüre…. rennt zu meinem Rutenständer und zieht eine Packung Posen hervor.

„ Das sind sie….die Busen! Und du hast die gekauft!“

„ Stimmt, Schatz! Aber die nennt man Posen!“, meine ich.

„ Meine ich doch…. dann halt Bosen…..“

 

Was lernen wir dank meinem Kind?

Dass Busen doch nicht so wichtig beim Angeln sind 😉

Fliegenfrust

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Vor 2 Wochen machte ich beim Anglerverein Karlsruhe einen Fliegenfischer-Kurs.

Irgendwie klappte es bisher nicht so wie ich es mir erhofft hatte.

Beim Wurftraining scheiterte ich mal wieder gänzlich an der „Fliegenfischeruhr“. Das ist der Winkel in dem die Rute beim werfen bewegt werden darf.

„…du bist bei 10 Uhr…..und bei 14 Uhr…..Nein so wird das nichts……1,2,3 und 1,2,3….du bist zu schnell….“ Wenn irgendwelche Sätze in der Art erklangen…war in 90 % der Fälle ich damit gemeint…

Links von mir Spinnfischer Björn, der vor dem Auswurf versucht den Rollbügel zu öffnen….wo keiner ist.

Rechts von mir Patrick der seit November den Angelschein hat, aber die Rute schwingt als hätte er im Leben nichts anderes getan.

Björn und ich schienen irgendwie die Fliegenversager im Kurs zu sein.

Also beschlossen wir am Samstag drauf zum praktischen Training ans Wasser zu gehen!

Auswurf und….. Sandra hängt hinten im Gras. Auswurf Björn, 1 und 2…. und Björn hängt hinten im Gras. Nächster Auswurf Sandra und…..der Köder hängt im Ast. Rollwurf Sandra….. und das Vorfach hat einen Knoten.

Während Björn und ich mal wieder die Streamer aus dem Gestrüpp holen, erscheint plötzlich Angelkollege Holger Kuscher mit einer Spinnrute.

Kurze Begrüßung…., dann die Nachricht er hat ne große Forelle gefangen…..

Björn beschließt seine Spinnrute zu holen. Und ich…schließe mich natürlich an.

Holger montiert derweil einen Spinner auf die Rute! Dann… Holgers Einwurf…. Zweiter Einwurf……Bämmm! Da hing sie bei ihm….eine riesige Forelle von ca. 45 cm.

Als Björn zurückkommt fallen ihm die Augen aus….und mein Unterkiefer liegt irgendwo unten bei meinem Streamer.

Das war es dann vorerst mit Forellen an dem Abend. Im Anschluß versenkten wir noch mehrere Spinner und Fliegen…..dann endlich…ein ersehnter Anbiss.

Ein zaghaftes schütteln…und weg war sie auch schon…. die Forelle.

Die letzte Runde in der Dämmerung….Wieder ein Anbiss….doch die gelandete Bachforelle hatte gerade mal 15 cm.

Etwas ernüchtert gingen wir nach Hause.

Gestern bekam ich schließlich eine Nachricht von Fliegenkurs-Nachbar Patrick….ob ich denn heute morgen an die Alb gehen würde. Für Patrick war ich quasi sowas wie „erfahren“, denn ich war ja immerhin schon an der Alb angeln….und noch besser…ich war dabei wie eine Forelle mit der Fliegenrute gelandet wurde….(wenns auch nicht die eigene war).

„Hm…..nun…..“,dachte ich……. „Eigentlich konnte es nicht sein dass ich die Flinte….nein die 300 Euro-Fliegenrute jetzt einfach ins Korn warf.“

Immerhin konnte Patrick perfekt werfen, was mir in all den Jahren noch immer nicht so richtig gelingen wollte.

Mental vorbereitet auf ein Desaster trafen wir uns also an der Alb.

Den ersten Streamer verlor ich im Baum….den zweiten Streamer in einem Ast im Wasser und der dritte Auswurf landete in den meterhohen Brennesseln..(>autsch<)….Irgendwann waren die Streamer alle….und ich hatte nur noch eine kleine schwarz-orangefarbene Nymphe.

„Komm“, dachte ich…. und versuchte mich erneut am Seitwärts-Rollwurf.

„ Nach hinten weniger Schwung….. und …genau….. meeeeeehr Schnur im Wasser….“ hieß es von hinten.

Und es funktionierte. Nach einer Stunde beherrschte ich den fast-halbperfekten- seitwärts-Rollwurf.

Ganz nach dem Motto „der Blinde hilft dem Tauben“. Ich- die miserabel wirft aber schon jede Menge Fische mit der Spinnrute gefangen hat….und er…der Anfänger…der aber perfekt werfen konnte.

„Bämmm!“- plötzlich ein sanfter Ruck in der Rute…..erschrocken lies ich die Schnur locker….. weg war sie…. die Forelle!

Geplättet und glücklich dass es funktioniert, lief ich weiter…

Auswurf und…. Bämm!!!…..da hing sie….meine erste Bachforelle. Selbst geangelt, selbst gekeschert….und enthakt….. meine erste Fliegenforelle!!!

Es funktioniert! 42 cm hatte sie keine….die lasse ich eh lieber dem Holger übrig…naja….vorerst zumindest 😉

15 min. später der dritte und vierte Anbiss – leider blieb keine an den Schonhaken hängen.

Dafür hing ich zuletzt wieder an einem Ast…und verlor meine Glücksnymphe.

Schneider aber Happy traten wir den Heimweg an.

Kurz vorm Parkplatz, frägt Patrick „ Hast du gerade das platschen gehört?“

„Komm!“, meine ich, „wirf rein! Du hast noch n Köder dran, oder?“, ermuntere ich ihn.

Einwurf Patrick….und Tooooorr!…..nein Fischhhhh!!!… Sein erster Anbiss auf die Fliegenrute.

Hoffen wir es waren nicht unsere letzten dort.

Und das ganze bei Beissindex 2.

Ich wusste doch dass er nicht stimmt!

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass auch als Anfänger ein Fisch mit Fliege manchmal landbar ist….

Freitags-Forelle

forelle

 

Der Rhein hat in letzter Zeit wieder einen stolzen Pegel…und irgendwie scheint er sich nicht so richtig normalisieren zu wollen.

„ Meine Karpfen“, so Angelfreund Achim,“ sitzen zur Zeit auch auf dem Grund und rühren sich nicht vom Fleck. Momentan angeln zu gehen ist mit wenig Erfolgsaussicht gekrönt.“

„Pahh!“, dachte ich, „….irgendwo sind die Fische…wenn nicht am Rhein, dann in den Nebengewässern….wenn nicht oben, dann mittig im Wasser….und wenn nicht da, dann unten!“

Am Donnerstag stand ich also am Rhein….an den Auen, an den Nebengewässern…..mit Wobbler, Popper, Spinner, Blinker, Gummifischen……doch es geschah nichts!

5 Stunden kein platschen, kein rauben….Hätte ich in der Riesenpfütze am Parkplatz geangelt, wäre ich genauso erfolgreich gewesen.

Frustriert ging in nach Hause…

….und Achim hatte Recht.

Heute nach der Arbeit versuchte ich erneut mein Glück….immerhin war der Beissindex auf 8.

Doch der Beissindex interessiert die Rheinfische gerade gar nicht!

Ich ging also bereits nach 45 min. wieder nach Hause…Schneider….und sah ein…

…Achim hatte wieder Recht!

Auf dem Heimweg, kam ich an der unteren Alb vorbei. Eigentlich der fischärmste Abschnitt im AVK, aber immerhin unabhängig vom Rhein!

Ich holte meine Bachrute und fischte noch eine kurze Runde.Die Bedingungen miserabel…..Das Wasser trüb…die Forellen Sichtjäger! Also packte ich meine grellsten Spinner und Wobbler aus, doch außer einem Nachläufer geschah nichts. Nach 15 min. hing der erste Mepps-Blinker im Baum. 🙁

Frustriert machte ich einen Billig-Wobbler ran, der mich schon seit 2 Jahren begeleitet und noch nie etwas fing….noch nicht mal im Forellenpuff!

Drei mal landete er im Baum…was mir nicht annähernd -auch nur ansatzweise- so wehtat wie der Mepps-Blinker…. doch der hässliche Wobbler löste sich jedes mal problemlos wieder ab.

Komischerweise passiert sowas nie mit den Lieblingsködern!

Zurück beim Parkplatz, der brühmte „letzte Auswurf“.

Plötzlich ein Ruck in der Rute. Fisch!!! Fisch!!! Ich hab n Fisch!!!!!

Da hing sie!!! Eine bildschöne Bachoforelle!!

Und der Wobbler…ist jetzt mein Lieblingswobbler…das heißt ….die Chancen dass er sich nächstes Mal vom Baum löst liegen ab sofort bei Null 😉

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass auch ein schlechter Köder manchmal fängig ist.

Was Frauen denken ;-)

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Montag-Abend 20 Uhr…Mein Mann und ich vor dem Fernseher:

Ich: …stell dir vor, Schatz….ich durfte heute mal mit einer „Hardy-Fliegenrute“ auswerfen….das war vielleicht eine klasse Rute…

Was ich denke: Irgendwann…wenn ich genug Geld habe…irgendwann….

Er: Ist das der Ferrari unter den Fliegenruten?

Ich: Nein, der Porsche. Der Ferrari ist die „SAGE“.

Was ich denke: Nicht dass er denkt ich hätte zuuuu dekadente Wünsche…

Er: Was kostet denn eine SAGE?

Ich: Ähm…kann schon dreitstellig sein….

Was ich denke:…oder war es vierstellig?

– Gesichtsabsturz!-

Er: Wieviel hat denn deine Rute mit Rolle gekostet?

Ich:…nicht so viel….

Was ich denke: Beam me up Scotty….. oder wie hieß der Spruch in Star Trek um sich binnen Sekunden verschwinden zu lassen?

Er: Wie viel?????

Ich:….ähm…300??

Was ich denke:…das war n Sonderpreis!

Er: 300??????Wieviel hat denn die Sportex gekostet…und die schwarze…

Ich: Die Shimano?? Ähm…die war günstig…nur 100…die andere war teurer…

Was ich denke: …wenn du wüsstest wie teuer ne neue Sportex ist…

Er: Und die Sportex? Kann es sein dass wir für 1000 Euro Ruten im Schlafzimmer stehen haben?

Was ich denke: 300+270+200+300…..+…… = 1230 Euro

Ich: …ähm…also…die Welsrute habe ich richtig günstig bekommen!

Er: Du hast ne Welsrute? Woooo?

Ich: Die liegt unterm Bett…im Bettkasten!

Was ich denke:…ich brauch n Rutenschrank!

– Gesichtsabsturz meines Mannes-

Ich: Schatz…andere Frauen gehen ins Fitnesstudio, das kostet auch 500 Euro im Jahr.

Was ich denke:oder 600….?

Er: 300!

Ich: Ok…soviel wie meine Fliegenrute. Und letztes Jahr habe ich dann eine Wels- und eine Shimanorute und eine Bachrute erspart…weil ich nicht im Fitnesstudio bin. Und die Sportex…die habe ich mir im Vorjahr erspart.

Er: Sag mal…sind in der Rechnung auch die Rollen drin?

– Gesichtsabsturz meinerseits-

Was ich denke: Beam me up Scotty!

Ich: Nee…aber meine teuerste Rolle war mein Weihnachtsgeschenk.Insofern habe ich die quasi „gratis“ gekriegt. Andere Frauen lassen sich Schmuck schenken…. und mit meinem kann man wenigstens n Fisch fangen.

Was ich denke: …ich sollte mal wieder n Fisch fangen…

Er: Hast Recht! Am Samstag gehst du mit deiner Fliegenrute raus! Und du kommst nicht nach Hause bevor du nicht mindestens einen Fisch gefangen hast und hörst nicht mehr mit dem angeln auf bis die 300 Euro irgendwann wieder drin sind…..

Ich: Hast Recht Schatz! Das sollte ich wirklich tun!

Was ich denke: Ich habe den besten Ehemann der Welt.

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass eine teure Rute die beste Begründung zum angeln-gehen ist 😉