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Mein Mann…der Held!

IMG-20170713-WA0002Während mein Angelnachbar beim Krebsangeln noch überlegt wie er die Signalkrebse am besten anpackt damit sie ihn nicht zwicken, greife ich bereits (ohne Handschuhe) beherzt zu.

So viele Drillinge wie ich schon aus meinem Finger gezogen habe, da hauen mich die Krebsscheren auch nicht um.

Nein….ich habe keine Angst. Auch nicht davor mit einer Sehnenscheidenentzündung und einer Schiene auf Rapfen angeln zu gehen.

Zecken? Pillepalle….1,50 m hohe Brennessel? Augen zu und durch in den kurzen Hosen!

Von meinem Leitspruch „Stell dich nicht so an!“, kann mein Mann ein Lied singen.

Als ich am Donnerstag spätabends mit der Arbeit fertig bin, beschließt mein Mann mich bei perfektem Angelwetter mit meinem Boot über den See zu rudern….und ich darf angeln!!!

Einen besseren Feierabend kann man sich fast nicht vorstellen!

Auf der Fahrt schwirren schon die ersten Stechmücken herum. Mein Mann verzieht das Gesicht.

„Schnaken!! Das war schon die Dritte!“, jammert er.

„Stell dich nicht so an….so lange  es nicht so viele sind, dass sie dir in die Nasenlöcher reinkriechen ist alles normal!“ versuche ich ihn zu beruhigen.

Tapfer rudert er weiter.

„Ist das nicht schön? Die Natur….die Bäume….die Wildgänse….Schau mal! Ein Schwanenpaar!“

Plötzlich schwimmt ein Styroporklotz auf dem Wasser herum.

„ Sauerei! Den nehme ich mit und entsorge ihn“, beschließe ich kurzerhand.

„Rechts….weiter rechts…..mehr links!“- Da war er!!!

Mit meinen Händen lege ich den Styroporklotz auf den Boots-Boden auf dem meine nackten Füße stehen.

„ Ähmmmm….Schatz!! Hast du die Spinne gesehen?“, flüstert mein Gatte mit leicht zitternder Stimme.

„ Spinne?“, frage ich und  drehe den Klotz um 180 ° herum, gefasst auf einen kleinen Weberknecht oder eine Mini-Kreuzspinne.

Plötzlich blickt mich die größte Spinne an, die ich Zeit meines Lebens gesehen habe. Ein  kinderhandgroßes Exemplar mit einem Körper von der Größe eins 10-Cent-Stückes, sitzt in der Lucke des Styroporwürfels.

Erschrocken schreie ich und lass die Angel ins Boot fallen.

Die Spinne erschrickt! Erschrocken krabbelt sie blitzschnell aus dem Würfel auf dem Bootsboden herum.

„ Aaaaaaaaahhhh! Iiiiiiiiiihhhhhhhhh! Oh Gotttttttttt!“, mehr bekomme ich nicht mehr heraus und ziehe die Beine blitzartig hoch.

Doch nicht genug! Die Spinne krabbelt in meine Richtung, über meine Angelrute, über meinen Kescher…. Und verschwindet bei meinem Angelrucksack!!!!

„ Der Rucksaaaaaaaaaaaahhhhhhh……“, doch bevor ich das Wort zu Ende gekreischt habe, krabbelt das Tier an der Bootswand hoch, direkt zur Spitze des Ruderbootes auf der ich zusammengekauert mit angzogenen Beinen sitze.

„ Aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh…………Hilfeeeeee…..Aaaaahhhhhh!“, brülle ich und falle  dabei fast ins Wasser. „Schaaatz, tu was!!! Ich springe ins Waaaaaasser wenn die kommt!“

Mein Mann legt blitzartig die Ruder zur Seite und schafft das Tier weg!

Geschockt blickt er mich an: „Ich weiß jetzt nicht ob ich das glauben kann was ich gerade gesehen habe….Warst das gerade wirklich du?“

„ Fahr´ bitte zurück! Ich habe genug Adrenalin für heute…..“, antworte ich beschämt.

Und ging – mal wieder- „Schneider“ nach Hause.

Und was lernen wir aus diesem Mist?

Dass eine Spinne im Boot der blanke Horror ist!