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Das Märchen von der Fanggarantie

regenbogenforelle-06Es war einmal eine hochmotivierte Anglerin, die fieberhaft am 01. März bei Sturm, Regen und Kälte, meinte sie würde in der Karlsruher Alb, die Forelle ihres Lebens fangen.

Doch sie wurde enttäuscht. Bestimmt lag es am schlechten Wetter

Wenige Tage später. Es war ein Samstag und die Sonne schien, ging sie erneut für sechs geschlagene Stunden mit der Spinnrute ans Wasser und lief acht Kilometer die Alb hoch und runter.

Doch sie wurde wieder enttäuscht. Bestimmt lag es am trüben Wasser.

Am Sonntag, ihr Ehemann war schon sichtlich genervt, wurde das vom Regen getrübte Wasser plötzlich klar. Die Sonne brannte am Himmel und ein befreundeter Fliegenfischer lud sie zum gemeinsamen Angeln an die Alb ein.

„ Willst du schon wieder raus und nichts fangen? Wie kommst du nur auf die Idee dass die Forellen heute beißen?“, meinte er.

Die Anglerin überlegte : „ Heute stimmt alles. Die Wasserfärbung, die Sonne scheint, die Temperatur stimmt! …und heute morgen hat Holger die erste Forelle gefangen…..schau!“

„…das ist aber Holger! Und das bist nicht du!“, meinte dieser. Und das saß!

„Wenn ich heute nicht gehe….dann…“, meinte sie.

„ Na gut….2 Stunden!“, antwortete der beste Ehemann von allen.

Doch sie wurde wieder enttäuscht.

Den Samstag drauf, beschloss ihr kleiner Sohn der ursprünglich wieder mit an die Alb wollte, dass er mal wieder gerne eine Forelle angeln würde. Kiloangeln am Forellenteich-mit Bienenmaden, wohlgemerkt.

Sie fragte sich, wie tief man als Angler sinken muss, um aus Frust an einem besetzten See zu angeln, bei dem die Ware nach Gewicht abgerechnet wird. Sprich: mit einer Quasi-Fanggarantie.

Doch als die zwei braunen Kulleraugen sie von unten anschauten und um Bienenmaden bettelten, konnte sie nicht mehr anders.

Mit der Ankunft im Schwarzwald sank die Temperatur um cirka zehn Grad abwärts und die beiden standen bibbernd vor Kälte am Forellensee im Kleinenztal.

Das Wasser braun wie Kaffee, nicht einmal der grellste Köder sichtbar, standen sie zwei Stunden und froren mit 10 weiteren Anglern, die ebenso wenig fingen wie die beiden: Nichts!

„Wenn ihr wollt, dürft ihr heute auch ausnahmsweise im oberen „Zuchtbecken“ angeln. Das muss ich nämlich heute noch ablassen!“, erklang plötzlich die Stimme des Inhaber hinter ihr.

Im Zuchtbecken????- Quasi dem Pendant für absolutes, hochkarätiges Anglerversagen? Nein….! Sie angelte weiter, in der trüben, braunen Brühe auf die Fische, die als Sichtjäger bekannt sind.

„Mama, mir ist kalt. Ich habe Hunger. Und Durst. Warum beißen die nicht, Mama?“ schaute der kleine Mann bibbernd vor Kälte zu seiner Mutter hoch.

„Komm mein Schatz!“, meinte diese, „wir probieren mal einen andern See! Der da oben ist zwar klein, aber viellllllleicht….haben wir ja Glück!“, meinte diese und lief —–ja. Sie tat es wirklich!!!—- zum Zuchtbecken.

Der kleine Kerl warf aus und……Bämm! Die erste Kiloforelle hing. Wahre Freude überkam den kleinen Zwerg. Die Kälte war schon fast vergessen.

„ Ich bin der beste Angler von allen, Mama! Ich hab´s dir gesagt! Bienenmaden, Mama! Mit Bienenmaden fangen wir eine Forelle!“, freute sich dieser königlich.

Zweiter Einwurf. Bämmm!!!

„ Mama! Der See ist der Hammer!!! Das ist der beste See überhaupt!!!“

Dritter Einwurf! Bämmm!!! Forelle Nummer drei hing (wieder) an der Bienenmade.

Der kleiner Angler wuchs mental um gefühlte 30 cm an. Gemeinsam gingen Mama und Sohn mit ihrer Beute, pünktlich zum Mittagessen nach Hause.

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass nur das Zuchtbecken-mit einer Fangarantie belegt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 kleine Köderlein

noten…aus aktuellem Anlass heute mal musikalisch: (Melodie: „10 kleine Negerlein“ )

 

Zehn kleine Köderlein,
die von Forellen träumn,
der Wobbler ist ins Wasser gefall´n,
Da waren´s nur noch neun.

 

Mit neun kleinen Köderlein –ging ich auf die Jagd,

da reisst die monofile Schnur,
Da waren’s nur noch acht.

 

Acht kleine Köderlein, schafftens bis nach drüb’n,
der letzte landet  im Geäst.
Da waren’s nur noch sieb’n.

 

Sieben kleine Köderlein,ausgerechnet der „Mepps“,

einer hängt am Baumstamm dran, da waren’s nur noch sechs.

 

Sechs kleine Köderlein,
diesmal eine Nymphe,
bleibt hinter mir im Grase hängn´
Da waren’s nur noch fünfe.

 

Fünf kleine Köderlein,
ein Hot Spot im Visier,
den Wirbel nicht recht zugemacht,
Da waren’s nur noch vier.

 

Vier kleine Köderlein, ob einer fängig sei?
Ein Anbiss, nee, ein Schwimmast wars,
Da waren’s nur noch drei.

 

Drei kleine Köderlein,
telefonierend nebenbei,
nicht so richtig aufgepasst,
Da waren’s nur noch zwei.

 

Zwei kleine Köderlein,
ich fing fast an zu weinen,
gestolpert und ins Wasser geschmissen,
Da gab es nur noch einen.

 

Ein kleines Köderlein,
was für ein Riesenschreck!
Wo ist er nur? Bin draufgetreten,
Da war´n sie alle weg.