Monthly Archives: September 2015

Angeln am FKK-Strand im Schwabenland

zaberfeld

Heute morgen stand ich um 4 Uhr auf und setzte mich um 5:03 Uhr  mit meiner kompletten Angelausrüstung in den ersten Zug nach Sulzfeld zu den ganzen an-und betrunkenen Fahrgästen, welche die letzte Straßenbahn Richtung Kraichgau verpasst hatten.
Frühstücks-Konversation vom Feinsten:
„Ey Alder! Guck mal – hat die n Gewehr in dem Rohr?“
„Weiß nedd- meinsch?“
„Ey- dess is bestimmt n Musikinstrument!“
„Ahh….hajo!“
„Dess is bestimmt so ne Riesenflöte… Wie heißen die Dinger nochmal?“
„ Weiss nicht! Lass mich schlafen!“
Mein „kleiner“ Bruder macht gerade seinen Vorbereitungslehrgang zur Fischereiprüfung. Bis jetzt war er nur am Forellenteich angeln. Außer heute!
Um 6:03 Uhr holte er mich nämlich vom Bahnhof ab um mit mir zum Bäcker nach Zaberfeld zu fahren, um eine Tageskarte für die Ehmetsklinge zu kaufen – und (auf Wunsch) als mein privater Kescherträger zu fungieren.
Die Frage ob er einen Eimer für die Fische mitnehmen soll, habe ich vorsichtshalber mal verneint
(auch wenn ich insgeheim darauf gehofft habe dass die schwäbischen Fische beißfreudiger sind, als die badischen).
„ Ein Laugencroissant und eine Tageskarte für die Ehmetsklinge bitte!“ – und nach 2 min. hatte ich die erwünschte Freikarte  für meinen ersten Angeltag an der Ehmetsklinge.
Leider darf  der See nur von einem Uferstück- nicht aber von allen Seiten befischt werden.
Egal. Pünktlich zum Sonnenaufgang standen wir am Wasser.
Die ersten Auswürfe-erfolglos. 4 Friedfischangler teilten sich den Uferbereich mit uns.
„ Meinst da kommen noch mehr?“, fragte mein Bruder.
„ Nö!“, sagte ich. Heute ist Samstag- da arbeitet man im Schwabenland!
Eine viertel Stunde später wurde ich eines besseren belehrt!
Plötzlich stellte sich eine Schar von Anglern rechts und links neben uns. Boilies, Maden, Liegestühle….. Überall wimmelte es plötzlich an Friedfischanglern. Bis 9 Uhr stand ich mit meiner Spinnrute im 1-Meterabstand  zwischen 2 Karpfenanglern und betete bei jedem Auswurf  nur noch, dass ich beim einholen keinen Feederkorb  am Haken habe.
Raubt da was? Nee- war nur n Futterball! Und da ? Nee, war auch nur n Futterball.
Plötzlich ein brummen. Piiiiiep. Wieder ein brummen!
„ Was ist das?“, fragte mich mein Bruder, und zeigte auf ein schuhschachtelgroßes Plastikboot, das ich fast mit meinem Wobbler getroffen hätte.
Ein ferngesteuertes Boot brachte mit viel Gepiepe und Gebrumme den Futterkorb aus. Auswerfen war gestern!
Sprachlos schaute ich das Spektakel an. Ob man so ein Boot auch dafür nehmen könnte einen Wobbler am Ende des Sees- auf der Seite die ich nicht befischen darf- auszubringen???
„Guten Morgen! Seekontrolle!“, wurde ich plötzlich aus meiner Vison herausgerissen.
Angeblich- so der Herr, hat es hier Welse, Zander, Forellen (!!) und Hechte. Aha!!!
„Und wie viel zahlt man hier an Jahresgebühr wenn ich nach meiner Fischerprüfung in den Angelverein will?“, fragte mein Bruderherz.
„ Mit Aufnahmegebühr für die 3 Seen….ca. 800 Euro!“
Gesichtsabsturz!!
„Da kann ich mir ja den Zander für ein ganzes Jahr in der Metro kaufen!“, meinte mein Bruder geschockt zu mir, als der nette Herr weiterging.
Hm…den Zander wird er wohl auch so in der Metro kaufen müssen wenn er so erfolgreich auf Zander angelt wie ich, dachte ich mir und stieg (erfolglos) auf Dropshot um.
Eines habe ich zumindest gelernt: Im Schwabenland geht man wohl doch Samstags angeln und hat trotz aller Geizigkeit-Gerüchten wohl tatsächlich 800 Euro für eine Jahreslizenz an einem mittelprächtigen See übrig.
Aber vielleicht ist ja genau das die Ursache vom Problem! Vielleicht schickt die schwäbische Hausfrau ihren Mann jeden Tag ans Wasser – einschließlich Samstag- weil er die 800 Euro wieder mit Fischen reinholen muss- komme was mag ?!
So langsam wird mir die Sache zu heiß. Die Friedfischer schauen mich an, als wäre ich der Kormoran in Person.
Schweigend sitzen sie mit ihren Bieren auf den Ansitzstühlen. Alles schweigt- nur ich spreche.
Bei jedem Auswurf  meines Gummifisches werde ich angeschaut als hätte ich gerade den Fisch ihres Lebens vom Futterplatz vertrieben.
Dabei bin ich mir sicher- das Futterboot hat bestimmt meinen Meterhecht verscheucht den ich gerade fast an der Angel gehabt hätte. 😉
Um 10 Uhr laufe ich an den zahlreichen Anglern vorbei und schaue in die Setzkescher.
Fazit: 1 Rotauge.
„ Es kann nicht immer ein Fangtag sein- manchmal ist auch nur Angeltag!“, meinte der glückliche Fänger. „ Wisst ihr! Heute ist hier Königsfischen!“
Na prima- und ich mittendrin!
Als ich den letzten freien Platz um die Ecke anvisiere, gröhlt es hinter mir her:
„ Ab da vorne ist aber FKK-Bereich!!!“
Gröhlen. Dann prostet man(n) sich zu.
Plötzlich ein Spinnfischer-der Einzigste. Herzlich als wollte er mir sagen: „Du bist hier nicht allein!“, lächelt mich ein Mann mit einem Gummifisch an der Rute an.
Gefangen hat er auch nichts.
Als ich die letzten 3 Meter der erlaubten Angelstrecke begutachte, werde ich gemustert wie die „Neuzugezogene auf dem Dorf“.
Die Blicke sahen aus nach „ …die wird doch wohl nicht mit ihrer Spinnrute jetzt meine Friedfische vertreiben?“.
Ich komme mir kurz vor wie in der 2. Klasse, als mich beim Brennball keiner in der Mannschaft haben wollte, weil ich die Langsamste war.
Dann wende ich um.
Upps… was liegt denn da? Ein Schraubschlüssel.
Verdammt! Das war´s! Das Sammler-Omen hat wieder zugeschlagen.
Ein „letzter Auswurf“ an der Ecke vom  Seehotel.
„ Ging was?“, fragt ein Angler neben uns den andern!
„ Ja du!!! Soooo ein Fisch….. 2 Meter vor unseren Füßen!!! Ich sag´s dir!“
Mein Bruder blickt mich fragend an! Welcher Fisch???
Um 12 Uhr kündige ich meinem Mann die Rückreise an!
„Wie lief´s ?“
„ Michael hat 800 Euro gespart! Und ich habe n´ Schraubschlüssel gefunden! Außerdem wird er zum angeln demnächst nach Karlsruhe kommen- ach ja…. und ich habe keinen Köder verloren! Heute Abend koche ich dir als Dankeschön fürs Angelndürfen was vegetarisches wenn ich nicht um 17 Uhr vorm Herd einschlafe!“
Hat sich doch gelohnt, oder? 😉

Was lernen wir aus diesem Mist?
Das Angeln in Zaberfeld teuer ist.

„Vermurgster“ Donnerstag :-(

murg1 murg2 murg3„Du gehörst ins Bett!“, sprach heute morgen mein moralischer Engel auf meiner Schulter zu mir, als ich mit einer ordentlichen Nasennebenhöhlenenzüntzündung aufwachte.

„Nein- das ist deine letzte Chance dieses Jahr deine erste Bachforelle in der Murg zu landen! Ab 1. Oktober ist Schonzeit!“ konterte mein Angelteufel auf der andern Seite.

“ Du bist krank und hast die halbe Nacht nicht geschlafen weil du wieder gemeint hast Aktenzeichen XY anzuschaunzu müssen! Dein Mann gibt dir am Wochenende bestimmt nochmal ein paar Stunden angelfrei!“, sagte mein Engel.

“ …Das glaubst du wohl selbst nicht!“, giftete der Angelteufel ihn an, “ außerdem….du hast dir extra die Karte für die Murg besorgt ! Das Wetter ist perfekt…. und gegen Kopfschmerzen gibt es Paracetamol!“, giftete der Angelteufel zurück.

Zu diesem Zeitpunkt stand ich bereits startklar in Gummistiefeln vor dem Auto. Irgendwie war mir der Angelteufel heute sympathisch.  😉

Fleißig hatte ich bei meinen Ködern die Widerhaken abgedrückt und mir die Adressen der Parkplätze und möglichen Hot Spots herausgeschrieben.

Wäre ja alles optimal gewesen- wenn mein GPS-Sender am Handy nicht versagt hätte…. und ohne Google Maps bin ich mittlerweile im Straßenverkehr verloren.

Mit 1 Stunde Verspätung kam ich schließlich da an wo ich angeln wollte.

Zuerst stellte ich mich unter eine Brücke mit einer Höhe von 1,65 m. Ich war mir sicher- hier könnenaußer mir nicht viele Angler aufrecht angeln…. Vor mir stiegen nämlich an einer Stelle permanent die Forellen hoch.

Naja- zumindest so lange bis ich merkte, dass es keine Forellen waren, sondern das Heruntertropfen von gefrorenem Eis (!) der Brücke was da seine Kreise zog.

Ich wechselte also die Stelle. Blinker rein und…….Blinker hing am Stein. Nach 10 min. verlor ich meinen nagelneuen Köder!

Zweiter Auswurf mit einem Spinner! Ein Stop! Kraut??? Hänge ich???

Nein- da war sie nach 12 min.: Meine erste Bachforelle in der Murg hatte gebissen!

Das schöne große Exemplar hing nun an meinem Schonhaken……Aufgeregt drillte ich sie an Land als ich sie wenige Meter vor meinen Füßen verlor!

Nervlich am Ende setzte ich mich erst einmal ins Gras- Blinker und Forelle verloren in 12 Minuten! Dummerweise war das Gras nass….und meine Jeans nun auch.

“ Du hättest im Bett bleiben sollen!“, schimpfte mein Engel mit erhobenem Zeigefinger.

“ Die beste Stelle kommt noch!Sei kein Weichei!“, konterte mein Angelteufel.

Und so watschelte ich mit Spinn- und Fliegenrute, Köderbox und nasser Hose weiter in Richtung Wehr.

Vor der Kulisse eines Riesenrades erblickte ich eine optimale Fliegenstrecke. Die Rute zusammengebaut, stellte ich fest dass ich das mit Auswurf irgendwie gar nimmer gut drauf habe. Alles was ich nach 1 Jahr Fliegenfisch-Pause noch hinbekam waren ein Knoten im Vorfach und eine Fliege die 1 Meter vor meinen Füßen im Wasser schwamm.

Nach 30 min. gab ich auf und stieg wieder auf Spinner um….Blinker…..dann Wobbler. Gebissen hat nichts. Mittlerweile war schon 10 Uhr. Ich entschied mich meinen Glücksspinner zu nehmen der mir erst kürzlich einen fetten Barsch gebracht hatte.

Auswurf- und . Eine Forelle??? Nein- ein Ast! Und in dem hängt jetzt mein Spinner.

Ausgerechnet mein Lieblingsspinner! Hatte ich den doch in keinem Angelladen gefunden und extra im Netz nachbestellt!!

 

1 Spinner, 1 Blinker und 1 Forelle verloren…. irgendwie hatte ich es „vermurgst“.

Plötzlich entdeckte ich, dass ich einem riesigen Feld Pfefferminze stand…..( siehe Foto)…Da war er wieder…der gefürchtete „schneiderbringende Sammlermoment“.

Nach Hause wollte ich trotzdem nicht. Ich hätte den Grünfeldsee mal anschauen können….aber ohne Navi und GPS?

Ich entschied mich an den Rhein nach Neuburgweiher zu fahren.

Zumindest ein Rapfen sollte heute drin sein.

“ Ein Rapfen???? Als Ersatz für eine Forelle?? Dein Mann will nach der letzen Geschichte vegetarisch essen und außerdem hast du eine nasse Hose und bist krank!“, brüllte mich mein Vernunftsengel an.

Mein Ohr stand auf Durchzug.

Mein Illex musste her! Zielgerichtet warf ich ihn in die peitschenden Wellen… und verlor ihn 3 Meter vor meinen Füßen an einem Stein.

Schockiert blickte ich auf meine köderlose Rute!

“  Ich hab´s dir gesagt! „, schimpfte mein Engel.

“ Shit! „, sagte mein Angelteufel. Mehr fiel ihm nicht ein.

Ich entschied mich nach Hause zu fahren…. und fuhr geradewegs in den Stau auf die Karlsruher Kriegsstraße. Die Frau hinter mir am Steuer nickerte in regelmäßigen Abständen ein. Dummerweise auch als sie gerade fuhr. „Bitte nicht“, denke ich. Plötzlich ein „Tok“ der andern Art.

Und da hatten wir ihn….den noch fehlenden Auffahrunfall.

“ Alles gut- nichts passiert“, sagt sie.  Dann eine zweite Stimme: “ Meine Mama ist nur eingeschlafen am Steuer!“, so der Sohn. “ Da sie nur gebrochen deutsch sprach, rief sie ihren Mann an. Der“würde mir dann erklären dass sie keine Schuld habe“. Da war auch schon die Polizei. Und ich mittendrin – mit nasser Hose und Gummistiefeln. Und plötzlich: keiner war mehr eingeschlafen oder irgendwem aufs Auto gefahren. Und die Delle – die war plötzlich auch schon immer da gewesen- an beiden Autos.

“ Sie sind allein- hier steht Aussage gegen Aussage. Aber Sie können das natürlich über einen Anwalt klären lassen!“, meint Polizist 1 zu mir, während Polizist 2 lächelnd die Schilderungen des Ehemanns anhört der beim Unfall gar nicht anwesend war.

“ Sie werden ohne Zeugen keine großen Chancen haben! Auch wenn sie höchstwahrscheinlich im Recht sind.Tut mir leid wenn ich Ihnen damit den Tag versaut habe.“

“ Am Rhein wäre dir das nicht passiert!“, meinte mein Angelteufel.

“ Im Bett auch nicht“, meinte mein Engel.

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

dass der sicherste Ort vor Ärger nur das heimische Bettlein ist.

Und was noch aus diesem Tag,

dass ich trotzdem wieder angeln mag 😉

 

 

 

 

 

 

Rapfen und Tomaten mit den Rheinhunters

rapfen1 rapfen2

Forellen-Puff ist was für Warmduscher. Heute war ich nämlich im Rapfen-Puff.!

Naja….zumindest hatte ich heute mit den Rapfen eine Erfolgswelle als würde ich einen Spinner durch eine Forellenzuchtanlage ziehen.

Dabei hatte ich mir ehrlich gesagt keinerlei Chancen ausgerechnet.

Zuerst regnete es heute morgen in Strömen und dann bekam ich um die Mittagszeit „ angelfrei“. Und das Auto bekam ich auch nicht. Angeln nach Regen, in der Mittagszeit ohne Auto…? Aussichtsloser geht es nicht? Doch ! Genau….heute durfte ich mich den 2 „Rheinhunters“ Damian und Holger anschließen. Und an alle die sich noch an die vor-vorletzte Geschichte erinnern können, die wissen: Wo Holger Kuscher ist- sind Rapfen. Nur beißen die grundsätzlich nur auf seinen Köder. Holger war immerhin so nett als Angeltaxi zu fungieren, um mich zu meinem zweiten zu erwartenden Schneidertag an den Rhein zu chauffieren.

Aber was soll´s? Immerhin hatte ich erst gestern einen schönen Rapfen landen können und von wem kann man am besten lernen, wenn nicht vom Meister selbst? Und außerdem: Achims Karpfen haben restlos alles leergefressen!

Der dennoch einseitig verteilte Optimismus war schon allein an der Kleidung ersichtlich.

Ich: In Regenhose, Regenjacke und Gummistiefel

Holger: In Jeans und T-Shirt

Dann kam Damian (- der Rheinhunter der mit Stickbaits Zander fängt- ) hinzu.

Kaum am Rheinufer angekommen, legte ich meine Regenjacke ab. Die Sonne kam heraus als würde es Frühling- und nicht Herbst- werden.

Die ersten Buhnen ging nichts- zumindest nicht mit Topwater-Ködern.

Aber ich hatte natürlich meine neue Geheimwaffe dabei! Mein Illex-Wobbler mit der abgebrochenen Tauchschaufel. Der auf den sich Rapfen und Barsche stürzen – und das wollte mir bis heute auch keiner so richtig glauben. Keiner!!—– solange bis…….

Rums!!!! Der erste Rapfen an meinem Illex hing!

So richtig glauben konnte ich es für den Moment nicht, aber ich musste den Tatsachen ins Auge blicken…..: Ja- ich hatte einen richtig fetten Rapfen geangelt- mit meinem Bastel-Wobbler! Und das ganze auch noch im Beisein des größten Illex-Tauchschaufelbruch-Kritikers und Rapfenkönigs Holger Kuscher.

Ich glaube in diesem Moment bin ich 5 cm gewachsen….was aber bei meiner Körpergröße ohnehin nicht sonderlich auffällt 😉

Die nächsten Buhnen stieg ich um auf ein Stickbait von Spro.

Rumms! Da hing Nummer 2…..und der war nicht weniger stattlich als Nummer 1.

Während die beiden andern noch ihr Glück auf Topwater versuchten, landete ich eine viertel Stunde später Nummer 3 – selbstverständlich auf meinen Illex.

Nach Nummer 4, entschied ich mich auf „Barsch“ umzusatteln als Holger einen kurzen Moment laut überlegte evtl. doch die Tauchschaufeln eines Wobblers abzubrechen.

Letztendlich biss dann aber auch ohne abgebrochene Tauchschaufel der erste Riesen-Rapfen auf Holgers Wobbler. Kurz daruf der Zweite.

Als ich nach den 2 Holger-Rapfen und Damians Idee vom Rapfen-Räuchern, schließlich wieder meinen Illex aufmontierte, entdeckte ich plötzlich einen Tomatenstrauch.

Genau! Einen Tomatenstrauch am Rhein mit vielen saftigen, roten Tomaten die ich eben zum Abendessen gegessen habe.

Wahrscheinlich sind die noch keinem Mann aufgefallen! Da war er wieder: der Sammlertick! Und damit war Nummer 4 auch der letzte Fisch.

Pünktlich beim Gang zurück zum Auto fing es wieder an zu regnen. Ein wunderschöner Regenbogen zierte den Rhein.

Aber das Beste am heutigen Tag waren meine zwei Mitangler die nach ihrer Erfolgswelle der letzten Zeit , es heute mit meinem Super-Illex aufnehmen mussten. Und das haben sie mit einer anerkennenden und überwältigenden Fairness getan. Gerade Männern fällt es erfahrungsgemäß oft ziemlich schwer ein „Petri“ über die Lippen zu lassen, solange sie selbst noch Schneider sind.Bei manchen steht sogar der Wettkampf im Vordergrund und nicht der Spaß.

Insofern zählt da jeder Glückwunsch doppelt. Auf der andern Seite- wenn ich den heutigen mit dem letztmaligen Besuch zusammenfasse, habe ich durchschnittlich auch nicht mehr Rapfen gefangen als Maestro Holger.

Wie heißt es so schön-? Ein Angeltag ist nur so gut wie der Kumpel der dich begleitet.

Insofern danke euch zwei für den tollen Mittag und für die vielen „Petris“ 😉

Und jetzt gehe ich in die Badewanne…. ich rieche nämlich nach „ Stinkerfisch“- wie meine Tochter vorhin gesagt hat.

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass mein Illex einfach Klasse ist.

After-Work-Rapfen

Rapfen_18_9_15 RapfenBild1_18_9_15…nein, ich habe keine Zeit zum angeln. Nicht diese Woche. Und das tut verdammt weh. Und heute 12 Uhr als ich Feierabend hatte, hätte ich einkaufen sollen…und das Ganze mit dem Zeitdruck dass 13.30 Uhr Handwerker kommen.

Ich frage mich ja manchmal selbst wie ich das mit dem Zeitmanagement manchmal so hinkriege…Wie heißt es so schön:“ Wenn dir etwas wirklich wichtig ist, hast du auch Zeit dafür“.

Einkaufen kann man schließlich auch noch morgen früh um 7 Uhr….

1 Stunde, dachte ich mir, und zog kaum am Rhein  angekommen einen Popper durch das Wasser. Wenns schnell gehn muss, muss es ein Rapfen sein, dachte ich mir.

Und nach 3 Minuten  grüßte der mich auch schon mit einem Fehlbiss ( was sonst? ).

Die folgenden 10 Würfe gingen ins Leere.

Nun, dachte ich mir- da muss mein Illex her. Genau! Mein Wobbler mit der abgebrochenen Tauchschaufel.

Einmal durch und…. Ratsch da hing er! Komischerweise kämpfte der Fisch im Drill mit dem Temperament einer Schlaftablette. Nach 2 Min. war er gelandet. Und das passte ihm gar nicht. Während sich der Räuber noch wie Butter in den Kescher legte, ging er am Ufer plötzlich ab. Nennen wir es mal einen „trockenen Drill“.

Anfassen und betäuben war plötzlich eine richtige Herausforderung, bei der ich am Ende den Drilling des Wobblers im Handgelenk hängen hatte- und der brach beim Entfernen auch noch ab.Einmal die Hose, den Pulli und den Kofferraum vollgesaut weil keine Tüte dabei und so  schleppte ich meinen Rapfen nach Hause wo mich die Handwerker entgeistert anschauten als ich mit Blutflecken auf dem Shirt  dieTüre öffnete, während um meine Hand (dank Drilling) ein blutdurchtränktes Papiertaschentuch gewickelt war.

„Stören wir? Sollen wir später nochmal kommen?“, fragten die 2 Herren.

“ Nö, ich war nur angeln!“, meinte ich.

Beruhigt wirkten sie deshalb trotzdem nicht.

Und jetzt fahr ich erstmal zum Angelladen und besorge mir n neuen Drilling für meinen neuen multimorbiden Lieblings-Wobbler- der hat noch ein spannendes Leben vor sich, sage ich euch 😉

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

dass mancher Fisch erst an Land ein Kämpfer ist.

Ü-30 Barsch auf Meditonsin

barsch_11_9_125Ich habe tatsächlich aufgehört zu zählen wie viele Köderfische ich in den letzten 4 Wochen am Haken hatte. Der einzige Trost ist, dass ich durchschnittlich alle 4 Wochen einen größeren Fang verbuchen darf.  Mit andern Worten: Es wäre mal wieder an der Zeit.

Der Rhein liegt mittlerweile bei unter 4 Metern und das Angeln ist bei dem sinkenden Wasserpegel mehr als nur beschwerlich.

Letzten Sonntag biss immerhin ein Hecht im Goldkanal- wenn auch nur mit 51 cm. Aber immerhin ein Hecht.

Der Vollmond, ob der Wind von Osten oder Westen kommt, der Beißanzeiger 1 oder 10 anzeigt- einen wirklich brauchbaren Anhaltspunkt habe ich trotz akribischer Recherche nicht wirklich gefunden.

Die einzige Sigifikanz zwecks Beißhäufigkeit von der man sprechen kann, ist die Tatsache, dass wenn ich etwas finde ( 100 g Bleie, verostete Hakenlöser, stumpfe Klappmesser…etc.) – ich dann nichts mehr zum jagen habe.

In der Tat! Sammeln und (!) jagen scheint irgendwie nicht zu funktionieren bei mir. Aber lassen wir das. Rational betrachtet ist das sicherlich Zufall.

Seit 2 Wochen bin ich jedoch einem hochsignifikantem (!!!) Indiez für einen (vielleicht) todsicherem Beißindex auf der Spur:

Achims Karpfen!

Achim ist passionierter Karpfenangler. Und Achim hat einen eigenen Karpfenteich  (indem er selbstverständlich nicht angelt).

Als ich vor Wochen Achim mein Leid über die Schneidertage klagte, bemerkte Achim dass Fische eben nicht immer beißen. Seine Karpfen wären zur Zeit auch sehr, sehr genügsam mit dem Essen.

Als ich die Tage wieder am Rhein war….und zwar den halben Tag (!), bei optimalster Witterung, Windverhältnis, Mondphase und Luftdruck, bemerkte Achim erneut dass die Karpfen nicht beißen.

Es kam wie vorhersehbar: Ich (und mein Mitangler) gingen mal wieder Schneider nach Hause.

Da ich diesen Sonntag in Disneyland Paris verbringen werde, anstatt am Rhein, und zudem auch noch übelst erkältet bin nahm ich mir heute frei! Stündlich schlürfte ich Meditonsin gegen die Erkältung- ich nehme ja sonst keine Drogen.

Um 9 Uhr stand ich in Rastatt bei „Fishermans Partner“ als erste auf der Hausmesse und kaufte mir (natürlich) mal wieder ein paar Spinner, Blinker und Wobbler.

So richtig was los war noch nicht, dafür Hektik vom Feinsten. Irgendwo stand was von Weißwurst-Essen. Naja- dachte ich. Muss ja auch kein Zander sein der heute Mittag aufm Teller liegt.

Dann die Nachricht von Achim: “ …die Karpfen fangen wieder an zu fressen“

Ich beschloß also sofort (!) 2 Stunden spinnfischen zu gehen am Rhein um dann zum Weißwurstessen wieder zurück zu kommen.

Meine Versuche am Goldkanal einen Rapfen an die Angel zu kriegen scheiterten vergeblich. Als neues ASV Rastatt -Mitglied entschloß ich mich nun mal eine Strecke am Rhein hinzulegen. Spontan zog ich einen blauen Spinner durchs Wasser.

Rums!!!!! Da zappelte was. Und wie! Mit der brachialen Stärke eines Hechtes zog der Fisch meine Rute Richtung Boden. Ein Rapfen???

Als ich den Fisch zum Ufer drillte, blickte ich schockiert ins Wasser. Ein großer Barsch mit 35 cm! Verflixt, dachte ich….Kescher! Wo ist der Kescher!… Bloß nicht den Fisch verlieren. Denn der kämpfte dass mir das Adrenalin nur so in die Adern schoß.

Wäre ich Raucherin hätte ich in dem Moment eine Zigarette gebraucht. Dummerweise war sogar das Meditonsin im Auto.

Da hatte ich ihn: Meinen erster Einstandsfisch beim ASV! Stolz trug ich ihn zum Auto.

Gerade als ich losfahren wollte, die Nachricht von Achim: “ …die Karpfen haben alles leer gefressen!“

Ok- dachte ich….einen Rapfen kriege ich noch!

Gezielt suchte ich mir eine schöne Buhne mit viel Strömung heraus.

Einwurf eines Stickbaits und………..Fehlbiss!!!!!

2. Anlauf……. nach 15 min…… erneuter Fehlbiss!

Stinksauer überlegte ich mir wie viel Glück der Fisch haben muss der zweimal beim selben Köder daneben beißt.

Köderwechsel. Ich motiere einen Gummifisch.

Und….. zack….. Fehlbiss!

Der anschließende Versuch mit einem Oberflächenköder scheiterte gänzlich.

Ich beschloß die Buhne zu wechseln. Mittlerweile war es 12.30 Uhr und mein Magen hing zwischen meinen Knien. An alles was ich noch dachte war die Weißwurst von Fishermans Partner. Dumm nur dass ich den Barsch noch im Auto hatte.

Ich beschloß nach Hause zu fahren.

Als ich auf dem Rückweg erneut an der Fehlbiss-Buhne vorbeikam,  blickte ich in die Köderbox.

Ein neuer Köder musste her….nur welcher?

Ich hatte schon alle durchprobiert. Spontan brach ich die Tauchschaufel meines Illex-Wobblers ab und funktionierte ihn zum Stickbait um.

Durchgezogen und…..Rums, der riesige Fehlbiss-Rapfen attakierte mit einem grandiosen Sprung aus dem Wasser meinen Wobbler…….. und biss daneben!

In diesem Moment entdeckte ich einen kleinen Ball am Ufer.

Und ich bin mir sicher… Achims Karpfen haben in diesem Moment aufgehört zu fressen!

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass Achims  Karpfenteich (vielleicht) ein prima Beißanzeiger ist.

 

 

 

 

 

 

 

Du sammeln- ich jagen!

Jetzt wo der Fluch nach 2 Jahren endlich gebrochen ist, möchte ich euch mitteilen: Ja- man(n) kann tatsächlich in meiner Gegenwart einen Fisch fangen!

Es haben wirklich viele probiert in den letzten 2 Jahren….Fliegenfischer, Spinnfischer, Feederangler. Ich war (mehrmals) auf dem Boot im Goldkanal mit dabei und einmal aufm Schmugglermeer.
Ja- ich durfte sogar mal mit einem der Rekordhalter meines Anglervereins mitgehen.

Aber alle hatten eines gemeinsam…..: Wenn ich mit dabei war fing keiner einen Fisch!

Und…nein, ich war nicht in High Heels und Minirock angeln. Ich stand auch nicht im Bikini in Watstiefeln mit wehendem Haar im Wasser, so dass sich irgendeiner genötigt gefühlt hätte am Ufer 2 Stunden lang die Köder Box zu sortieren!
Egal ob ich viel oder wenig erzählte- ob das Wetter gut oder schlecht, der Bissanzeiger bei 10 oder 3 war: In meiner Gegenwart ging grundsätzlich nichts.
Wenn sich schließlich noch ein dritter Angler hinzugesellte- fing selbst der nichts.
Ein Student aus dem Angelkurs mit dem ich ab und zu spinnfischen bin war der Erste der es schaffte nach 5 Stunden (!) spinnfischen mit mir einen Rapfen zu landen. Fairerweise muss man dazu sagen dass ich mich zum Zeitpunkt des Anbisses, weit weg im Auto befand und telefonierte.

Jeden meiner Fische habe ich alleine gefangen…. oder im Beisein eines andern Anglers der dann Schneider nach Hause ging.

Woran das liegt? Keine Ahnung. Setzen sich Männer zu sehr unter Druck wenn sie mit einer Frau angeln?
Mittlerweile glaubte ich an den mir mehrmals (!) zugesprochenen Vodoo-Fluch dass man (n) in meiner Gegenwart keinen Fisch an den Haken bekommt.

Einer hat es schließlich doch gewagt im zweiten Anlauf (spontan) den Bann zu brechen:
Holger Kuscher von den Rheinhunters.

Machen wir es kurz:

Er kam, sah,….

……stellte sich an den Rhein, und hatte nach 3 min. seine erste Attacke durch einen Rapfen.

(*während ich mich noch nicht zwischen Blinker und Stickbait entscheiden konnte)

Er ging 2 Meter weiter….

……und hatte nach 4 min. einen Verfolger.

(* während ich mich noch fragte warum die Rapfen hintereinander auf diesen angsteinflösenen Albino-Köder von ihm reinfielen)

Er ging zur nächsten Buhne…..

…warf aus, und es biss ein schöner, großer (!) Rapfen.

(*den er als „klein“ titulierte, während ich noch geschockt auf den Rapfen blickte)

Er ging zur nächsten Buhne….

Ich werfe rechts aus- er links. Bevor ich meinen Köder reingeholt hatte, hing auch schon der nächste Rapfen an seiner Rute. Diesmal war die Größe „ok“)

(* was so viel heißt, als dass ich damit eventuell auf die Titelseite vom Blinker gekommen wäre…..naja….. vielleicht…eventuell)

Während er den Fisch in den Rucksack packte- hakte ich mich selbst mit meinem goldenen Illex-Wobbler.
Beim Abhaken des Köders entdeckte ich ein kleines Klappmesser. Na prima! Wenn es mit dem jagen schon nicht klappt- dann mit dem sammeln 😉

Was lernen wir aus diesem Mist?
Dass in meiner Gegenwart doch (!) erfolgreiches Angeln möglich ist.
😉