Monthly Archives: November 2017

[:de]Helmut-der König vom Forellensee[:]

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Vor 2 Wochen waren die Vereinsvorstände und Ehrenräte in meinem Verein gemeinsam in Frankreich an einem Forellensee fischen. Selbstverständlich war ich auch dabei….immerhin habe ich schon längere Zeit keinen Fisch mehr gesehen 😉

Das Einzige was erlaubt war, war das Angeln mit einer Pose. Und mit Posenangeln kenne ich mich nun mal leider gar nicht aus.

Gegen 10 Uhr begannen wir zeitgleich zu angeln. Mühsam wurstelte ich meine Bleie und eine Stopperperle auf die Schnur und hängte ein paar Bienenmaden dran.

Nach nicht einmal 3 Minuten zappelte die erste Forelle bei Helmut, einem der Ehrenräte, an der Leine. Als ich nach meiner Pose schaue…. ist sie weg.

Anhieb! Nichts passiert…..Wieder taucht die Pose unter. Anhieb!……wieder Fehlalarm! „Du hast zu viel Blei drauf!“ , meinte Harry neben mir.

Als ich die Pose rausnehme und etwas Blei runtermache, verwurstelt sich die komplette Montage!

Bei Helmut beißt gegenüber derweil Forelle Nummer 2.  Wieder montiere ich alles neu- diesmal mit Regenwurm. Als ich die Rute einwerfe, beißt Forelle Nummer 3……. Selbstverständlich bei Helmut!

Nach einer Stunde schaue ich frustriert meinem Nachbar über die Schulter der immerhin schon eine Forelle im Eimer hat und mir den Tipp gibt, Forellenteig ranzumachen. Nächster Einwurf….nichts geschieht…..Und Helmut……der drillt am andern Ufer im Akkord die Fische heraus!

Nachdenklich frage ich meine Nebenangler wie es sein kann, dass ein Angler in nächster Entfernung 15x so viele Forellen in der selben Zeit angelt. Beantworten kann es mir keiner.

Beim Fliegenfischen hatte ich so ein Desaster am Forellensee schon erlebt, aber beim Posenangeln ist die Wurftechnik schließlich nicht so wichtig- dachte ich zumindest!

Gedankenversunken blicke ich zu Helmut hinüber, in der Hoffnung irgendetwas zu entdecken was der Grund dafür sein könnte, dass die Forellen sich im Minutentakt auf seinen Köder stürzen. „Sandra, deine Pose ist gerade abgetaucht!“, ruft plötzlich mein Angelnachbar. Schnell setze ich einen Anhieb. Yeahhh- die erste Forelle war gelandet. Danach tut sich eine weitere Stunde nichts. Helmut drillt gegenüber derweil seine 20. Forelle.

Irgendwas mache ich falsch! Spontan übergebe ich meinem Angelnachbar die Rute und laufe geradewegs zu Helmut hinüber, der gerade Forelle Nummer 23 drillt und schon von 300 Meter Entfernung aus ahnte warum ich ohne Angel an seinen Platz komme.

„ …und da machst du den Forellenteig drauf!…nicht so…sondern so…. Maximal 30 cm tief…Und mit dieser Pilotkugel….und dann die Pose….und…“, lies ich mir die Geheim-Montage erklären. Verstanden hatte ich sie nicht.

„Komm´ nimm einfach meine Montage, damit du auch was fängst!“, meint er und drückt mir eine fertige Montage mit >vom Meister persönlich geformten Forellenteig< in die Hand.

Großkotzig laufe ich an den anderen Anglern vorbei, zurück an meinen Platz!

„Ha!!“, denke ich, zurück auf meinem Platz. „Jetzt mache ich den Eimer voll!“

Einwurf!…Wieder Einwurf….Erneuter Einwurf. Nichts tut sich. Während Helmut Nummer 30 drillt, stehe ich noch immer erfolglos auf dem Platz- trotz Profi-Montage.

Nach dem Mittagessen dürfen die Plätze gewechselt werden. Ab sofort sind auch Spinner erlaubt.

Entweder war es der Platz, oder meine Zupftechnik …An der Montage und dem Köder konnte es definitiv nicht mehr liegen.

Verzweifelt beschliesse ich somit alles zu wechseln: Köder, Rute und Platz und leiste Helmut Gesellschaft.

Dritter Einwurf mit dem Spinner und Bämm! Da hing sie. Nummer Drei! Nach 10 min. hing  Nummer 4. Am Ende ging ich mit stolzen 8 Forellen (Helmut hatte über 40!) nach Hause, die ich jeweils nur dann mit dem Spinner gefangen habe, wenn Helmut gerade keine Rute im Wasser hatte, weil er einen Fisch gelandet hat!

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass du da wo Helmut angelt, keine Hoffnung auf  Forellen ist.[:]