Albforellen- einmal massig, einmal maßig :-)

alb_herrelba-forelle alb_herrelabDiesen Donnerstag kündigte der Wetterbericht Traumtemperaturen von um die 16 Grad und Sonnenschein an!

Und…diesen Donnerstag hatte ich frei. Naja- halb…..Zumindest vormittags.

Nach dem Motto „ auf zu neuen Gewässern“ , versuchte ich mein Glück gemeinsam mit einem Angelfreund an der Alb bei Bad Herrenalb.

Erlaubt waren Kunstköder mit Einzelschonhaken und so hatte ich meine Special-Köderbox und zusätzlich meine neue Fliegenrute dabei, die mich diesen Monat „ein wenig“ finanziell ruiniert hat.

Irgendwo auf einem Parkplatz bei Fischweier trafen wir uns.

„ Und?“, fragt mich mein Mitangler, „ wo ist die Alb?“

Hmmmm… ich überlegte. „ Da hinten….da sieht es nach Wasser aus!“

Erwartungsvoll schlenderten wir einen guten Kilometer ins Grüne.

Vor uns ein kleiner Bach mit ca. 80 cm Durchmesser, umringt von Gestrüpp und Bäumen.

Auswerfen? Aussichtslos.

„ Frechheit!“, rege ich mich auf, „ Kunstköder mit Einzelhaken und Fliegenrute an einem Rinsaal?“

Da lobe einer den Albabschnitt im Karlsruher Anglerverein!

Frustriert laufen wir zurück! Als wir auf einem Werksgelände vorbeikommen schauen uns 3 Männer an- mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

„ Ihr wollt nicht wirklich an der Alb Fische fangen??? Daaaa- hat es doch keine Fische drin!“

Na prima!

„Komm“ sage ich, lass uns mal nach Herrenalb fahren, vielleicht ist die Alb dort breiter.

Als ich bei der Weiterfahrt aus dem Auto blicke, stelle ich fest, dass ich bereits bei der Hinfahrt über die „ Alb „ gefahren ist und die hatte gute 3-5 Meter Durchmesser!

Das fing ja schon mal gut an…. gleich mal die Alb mit der „Moosalb“ verwechselt.

An der richtigen Alb angekommen warf ich meinen Köder rein. Bämm!!!

Meine erste Forelle! Leider knappe 10 cm 🙁

Nach 5 Minuten der zweite Anbiss- nochmals ein 10er-Exemplar.

Danach folgten noch ein paar Fehlbisse.

Nach 30 min. fiel mir schließlich auch wieder ein, dass es im Schwarzwald immer ein paar Grad kälter ist als in Karlsruhe. Genaugenommen hatte es 2,5 Grad Celcius.

Und ich- eingestellt auf 16 Grad….lief durch das meterhohe, nasse Gras an dem Flüsschen.

Meine Füße in den Sommersocken und in den ungefütterten Gummistiefel hatten schon wärmere Zeiten erlebt.

Vor allem die mittlerweile – durchs Gras- nassen Waden gaben mir den Rest.

Doch ich hielt durch….“…du hast 2 Kinder geboren! Du packst das…“ sagte ich mir, bei jedem Schritt in dem meine Füße von der Kälte schmerzten als würde ich auf einem Nadelkissen laufen.

Nach 1 Stunde….begann ich dann doch mal kurz zu jammern:

„ Ganz schön kalttttt…gelllllllll…..“, meinte ich.

„ Ja….mir ist vor ner halben Stunde Wasser in die Schuhe reingekommen…..“, antwortete mein Gegenüber.

Gesichtsabsturz!!! „Wasser??? In den Schuhen? Bei 2,5 Grad Celcius? Sollen wir gehen?“, fragte ich entsetzt.

„ Nein, das halte ich durch!“, bekam ich zur Antwort.So selbstverständlich als wäre es eine Kleinigkeit.

In Anbetracht der Tatsache, dass meine Füße immerhin noch trocken waren, beschloß ich also auch durchzuhalten.

Manchmal hat es auch Vorteile mit Warmduschern angeln zu gehen. Manchmal…

Aber jetzt hatte ich es mit einem andern zu tun.

Einem bei dem „kalt“ wohl nur während dem Erfrierungstod existierte.

Ich mache es kurz. Meine folgenden Hotspots verbrachte ich wie ein Ansitzangler auf einer Stelle….in der Sonne. Als es nach einer guten Stunde und bei 10 Grad Celcius endlich etwas wärmer war biß es auf Höhe Marxzell schließlich wieder- diesmal auf Gummifisch. Leider nicht auf meinen.

Wieder untermaßig!

Um 12 Uhr mittag traten wir beide „Schneider“ den Rückweg an.

Immerhin, hatte ich mal wieder ein paar Fische an der Angel.

„ Komm“, schlug ich vor. „Lass uns noch einen letzten Auswurf machen beim Parkplatz“

Kurze Verabschiedung.

Dann lud ich meine Sachen ins Auto ein und wollte losfahren. Irgendwie war ich fertig als hätte ich 3 Meterfische gedrillt- und das mittags um 12 Uhr.

Plötzlich ein klopfen an die Scheibe des Autos:„ Hey…! Was ist mit dem letzten Auswurf?“

„ Ach“, meinte ich, „ egal…. das wird doch eh nichts mehr heute!“

„ Nix da!“, meckerte der härteste Angler mit den nassesten und vermutlich kältesten Füßen von allen, und öffnete von außen die Fahrertüre meines Autos.

Na gut, dachte ich mir…., schnappte meine Rute und lief die Böschung runter zum Fluß.

Einwurf!

Zweiter Einwurf!

Bämmmmm!

Da hing sie….. meine erste maßige Forelle aus der Alb!

Mein vielleicht am härtesten verdiente Fisch der bisherigen Angelsaison!

So kalt wie meine Füße waren, so stolz war ich danach.

Was lernen wir aus diesem Mist,

dass der letzte Auswurf manchmal der Beste ist!

Schreibe einen Kommentar