Hecht im Doppelpack

hecht_achim_17Es ist schon komisch, immer wenn gerade der 2-Wochentonus der Leerung der grauen Restmülltonne herum ist, fange ich einen Fisch! Zumindest dann wenn es mindestens 30 Grad hat!

Letzten Donnerstag war es wieder soweit. Die Tonne auf die Straße gestellt, um 10 Uhr wurde sie geleert und ich stehe am Alten Hafen und lasse mich von einem raubenden Hecht in Mitte des Sees begrüßen.

Viel Zeit hatte ich zwar nicht, aber dafür mit Achim einen fleißigen Ruderer, der mit mir als Hobby-Gallerenantreiber, in Höchstform den See mit mir durchquerte.

„Heute fangen wir was!“, wiederholte ich mich alle 100 Meter.

„Hmmmmm….klar, so wie letztes Mal, und vorletztes Mal, und….“, meinte dieser.

Nein! Diesmal war ich mir sicher.

„Wenn ein Fisch beim eintreffen am Wasser raubt, ist das ein Zeichen! Und dann sind auch noch Brutfische sichtbar!“, kommentierte ich jeden Zweifel.

„Da!!“ schrie ich auf halber Strecke, „ein Hecht!“

„Nein, Sandra! Das war ein Karpfen!“, meinte Achim.

„Aber…“,weiter sprach ich nicht….einem Achim Seiter auch noch etwas über Karpfen zu erzählen wäre vielleicht doch etwas zu vermessen.

Trotzdem! Verzweifelt zog ich jegliche Hechtköder durch das Wasser…und stellte fest…. Es war wirklich ein Karpfen!

Achim ruderte weiter und ich navigierte:

„Bitte zu der Weide! Ich hänge am linken Baum!“

„Bitte nach rechts, ich hänge im Schilf!“

„Bitte wieder zurück! Ich hänge am Boden!“

Ich entschloss mich auf einen größeren Wobbler zu wechseln!

„Damit fange ich was! Pass auf! Ich bin mir ganz sicher!“

Achim nickte und lächelte mit einem „Hmmmmm“

„Fisch!!!Ich hab´ein Fisch!!!“, schrie ich.

Achim nickte: „Hmmmm….“

„Kescher! Das ist ein Hecht!“ rief ich aufgeregt.

„ Hmmm….“, ertönte es von gegenüber, als sich meine Rutenspitze durchbog.

„ Im Ernst?“ fragte Achim nach!

„Jaaaaa! Ein Hecht!“, schrie ich.

Danach folgte Panik pur an Bord der „MS Sandra“.

Der Hecht hing an einem einzelnen Haken als Achim ihn kescherte.

Plötzlich hüpfte ein Aal im Kescher herum!

„Ein Aal????“, blickte ich Achim an.

„Ein Wels? Der hat ein Saugmaul!“, blickte mich Achim ebenso fragend an.

Als ich den ca. 20 cm langen und ca. 5 cm dicken Wurm schnappte, traute ich meinen Augen nicht:

Da hatte sich doch tatsächlich ein Neunauge an meinem Hecht festgesaugt und ihm eine runde, riesige Wunde am Bauch zugefügt!

Sofort lies ich den kleinen Vampir wieder frei und vergaß in der Aufregung um das Neunauge, dass der Hecht scharfe Zähne hat.

Das Endergebnis waren ein blutiger Daumen und zwei blutige Finger.

„Siehst du, was habe ich dir gesagt?“, prahlte ich stolz.

Achim schüttelte nur den Kopf, bis er plötzlich ebenfalls den Kescher verlangte.

In dem lag am Ende Hecht Nummer zwei – diesmal ohne Neunauge.

 

Und was lernen wir aus diesem Mist?

Dass, wenn der erste Fisch schon am Ufer raubt, ein guter Fangtag ist 😉

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