Karpfenalarm am Goldkanal

IMG_2239

Yes, Yes, Yes…! 3 Wochen bin ich nun stolzer Hüter (und Benutzer) eines Bootes im Goldkanal. Dem Urlaub eines Angelfreundes sei Dank!
17.30 Uhr als mein Mann nach Hause kommt sitze ich da wie auf Kohlen. Das Auto ist gepackt- bis auf die schweren Ruder, der Garten gegossen, die Wohnung aufgeräumt. Die Wathose liegt zum anziehen bereit im Flur.
Seelenruhig mit einer Ruhe wie ich sie mir beim Ansitzen manchmal wünschen würde, geistert dieser erst einmal durch die Wohnung: Rechnungen überweisen, E-mails checken…Die Uhr zeigt mittlerweile  2,5 h (abzüglich 45 min. Fahrt und Bootsaufbau) bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang an.

Nach 45 min. werde ich in ein anderes Zimmer verwiesen. Aus irgendwelchen Gründen scheine ich ihn zeitlich unter Druck gesetzt zu haben… Hm….
Als ich endlich den Startschuß bekomme, bin ich nicht mehr zu halten. Immerhin hätte in jeder Minute die ich nicht am Wasser war ein Fisch beissen können.
Gegen 20 Uhr erreichen wir schließlich den Goldkanal.

Plötzlich schreit es vom Beifahrersitz “ …wir Idioten!“. Sofort ist mir klar was wir „auf der Flucht zum See“ vergessen haben:
DIE RUDER!
Nachdem ich 10 min. fluchte wie ein Rohrspatz, stellte ich mich schließlich an den Illinger Baggersee und versuchte vergebens 40 min. lang erfolgreich die Spinnrute auszuwerfen.
Irgendwann wurde es es auch dem Anwohner vor meinen Füßen zu viel- und der buckelte jetzt -2 Meter vom Ufer weg geradezu in einer schauspielerischen Glanzleistung.Ein Riesenkarpfen wie ich ihn nur aus Online-Magazinen wie „Carp&Fun“ kenne.
Dann zog er ab…..
Vielleicht waren es ja gar nicht die Ruder die ich vergessen habe…vielleicht waren es ja die  Boilies und die Abhakmatte….?!
Die letzten  45 min. verbrachte ich schließlich am Goldkanal. Dort raubte es was das Zeug hielt. Mein Mann kam aus dem Staunen nicht mehr raus. „Schatz- ein Fisch“, „Da!!!!“, nein, „Hier!!!!“
Es konnten nur Rapfen sein…. die allerdings cirka 24  Stickbaits, Gummis und Blinker ignorierten um dann am Ende nochmal kräftig mit ihrer Schwanzflosse zu schlagen in einer Art und einem Timing fast so als hätten sie einen Mittelfinger.

Es gibt aber eine Sache die noch mehr schmerzt als beißunwillige Rapfen. Einen Mann der einem mitleidig anschaut, während ich erfolglos von Schnaken zerstochen am Ufer stehe.

 

Gestern hätte ich zum ersten Mal ein Bier gebraucht nach dem Angeln. Dummerweise hatte ich auch das vergessen.

Was lernen wir aus diesem Mist?
Dass  man ohne Boilies, Bier und Ruder – manchmal- aber nur manchmal—-aufgeschmissen ist.

 

Schreibe einen Kommentar