Ü-30 Barsch auf Meditonsin

barsch_11_9_125Ich habe tatsächlich aufgehört zu zählen wie viele Köderfische ich in den letzten 4 Wochen am Haken hatte. Der einzige Trost ist, dass ich durchschnittlich alle 4 Wochen einen größeren Fang verbuchen darf.  Mit andern Worten: Es wäre mal wieder an der Zeit.

Der Rhein liegt mittlerweile bei unter 4 Metern und das Angeln ist bei dem sinkenden Wasserpegel mehr als nur beschwerlich.

Letzten Sonntag biss immerhin ein Hecht im Goldkanal- wenn auch nur mit 51 cm. Aber immerhin ein Hecht.

Der Vollmond, ob der Wind von Osten oder Westen kommt, der Beißanzeiger 1 oder 10 anzeigt- einen wirklich brauchbaren Anhaltspunkt habe ich trotz akribischer Recherche nicht wirklich gefunden.

Die einzige Sigifikanz zwecks Beißhäufigkeit von der man sprechen kann, ist die Tatsache, dass wenn ich etwas finde ( 100 g Bleie, verostete Hakenlöser, stumpfe Klappmesser…etc.) – ich dann nichts mehr zum jagen habe.

In der Tat! Sammeln und (!) jagen scheint irgendwie nicht zu funktionieren bei mir. Aber lassen wir das. Rational betrachtet ist das sicherlich Zufall.

Seit 2 Wochen bin ich jedoch einem hochsignifikantem (!!!) Indiez für einen (vielleicht) todsicherem Beißindex auf der Spur:

Achims Karpfen!

Achim ist passionierter Karpfenangler. Und Achim hat einen eigenen Karpfenteich  (indem er selbstverständlich nicht angelt).

Als ich vor Wochen Achim mein Leid über die Schneidertage klagte, bemerkte Achim dass Fische eben nicht immer beißen. Seine Karpfen wären zur Zeit auch sehr, sehr genügsam mit dem Essen.

Als ich die Tage wieder am Rhein war….und zwar den halben Tag (!), bei optimalster Witterung, Windverhältnis, Mondphase und Luftdruck, bemerkte Achim erneut dass die Karpfen nicht beißen.

Es kam wie vorhersehbar: Ich (und mein Mitangler) gingen mal wieder Schneider nach Hause.

Da ich diesen Sonntag in Disneyland Paris verbringen werde, anstatt am Rhein, und zudem auch noch übelst erkältet bin nahm ich mir heute frei! Stündlich schlürfte ich Meditonsin gegen die Erkältung- ich nehme ja sonst keine Drogen.

Um 9 Uhr stand ich in Rastatt bei „Fishermans Partner“ als erste auf der Hausmesse und kaufte mir (natürlich) mal wieder ein paar Spinner, Blinker und Wobbler.

So richtig was los war noch nicht, dafür Hektik vom Feinsten. Irgendwo stand was von Weißwurst-Essen. Naja- dachte ich. Muss ja auch kein Zander sein der heute Mittag aufm Teller liegt.

Dann die Nachricht von Achim: “ …die Karpfen fangen wieder an zu fressen“

Ich beschloß also sofort (!) 2 Stunden spinnfischen zu gehen am Rhein um dann zum Weißwurstessen wieder zurück zu kommen.

Meine Versuche am Goldkanal einen Rapfen an die Angel zu kriegen scheiterten vergeblich. Als neues ASV Rastatt -Mitglied entschloß ich mich nun mal eine Strecke am Rhein hinzulegen. Spontan zog ich einen blauen Spinner durchs Wasser.

Rums!!!!! Da zappelte was. Und wie! Mit der brachialen Stärke eines Hechtes zog der Fisch meine Rute Richtung Boden. Ein Rapfen???

Als ich den Fisch zum Ufer drillte, blickte ich schockiert ins Wasser. Ein großer Barsch mit 35 cm! Verflixt, dachte ich….Kescher! Wo ist der Kescher!… Bloß nicht den Fisch verlieren. Denn der kämpfte dass mir das Adrenalin nur so in die Adern schoß.

Wäre ich Raucherin hätte ich in dem Moment eine Zigarette gebraucht. Dummerweise war sogar das Meditonsin im Auto.

Da hatte ich ihn: Meinen erster Einstandsfisch beim ASV! Stolz trug ich ihn zum Auto.

Gerade als ich losfahren wollte, die Nachricht von Achim: “ …die Karpfen haben alles leer gefressen!“

Ok- dachte ich….einen Rapfen kriege ich noch!

Gezielt suchte ich mir eine schöne Buhne mit viel Strömung heraus.

Einwurf eines Stickbaits und………..Fehlbiss!!!!!

2. Anlauf……. nach 15 min…… erneuter Fehlbiss!

Stinksauer überlegte ich mir wie viel Glück der Fisch haben muss der zweimal beim selben Köder daneben beißt.

Köderwechsel. Ich motiere einen Gummifisch.

Und….. zack….. Fehlbiss!

Der anschließende Versuch mit einem Oberflächenköder scheiterte gänzlich.

Ich beschloß die Buhne zu wechseln. Mittlerweile war es 12.30 Uhr und mein Magen hing zwischen meinen Knien. An alles was ich noch dachte war die Weißwurst von Fishermans Partner. Dumm nur dass ich den Barsch noch im Auto hatte.

Ich beschloß nach Hause zu fahren.

Als ich auf dem Rückweg erneut an der Fehlbiss-Buhne vorbeikam,  blickte ich in die Köderbox.

Ein neuer Köder musste her….nur welcher?

Ich hatte schon alle durchprobiert. Spontan brach ich die Tauchschaufel meines Illex-Wobblers ab und funktionierte ihn zum Stickbait um.

Durchgezogen und…..Rums, der riesige Fehlbiss-Rapfen attakierte mit einem grandiosen Sprung aus dem Wasser meinen Wobbler…….. und biss daneben!

In diesem Moment entdeckte ich einen kleinen Ball am Ufer.

Und ich bin mir sicher… Achims Karpfen haben in diesem Moment aufgehört zu fressen!

 

Was lernen wir aus diesem Mist?

Dass Achims  Karpfenteich (vielleicht) ein prima Beißanzeiger ist.

 

 

 

 

 

 

 

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